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Deutsche Bahn verkauft Logistiktochter DB Schenker an DSV

Arbeitsplatzängste trotz Zustimmung – Rekorddeal für beide Unternehmen.

Mit dem Schenker-Verkauf trennt sich die Deutsche Bahn von einem der wenigen gut laufenden Geschäftsbereiche. (Archivbild)
Foto: Christoph Reichwein/dpa

Der Verkauf der Logistiktochter DB Schenker an den dänischen Wettbewerber DSV wurde vom Aufsichtsrat der bundeseigenen Deutschen Bahn genehmigt. In einer außerordentlichen Sitzung stimmte eine Mehrheit im Kontrollgremium für das Geschäft mit einem Volumen von rund 14,3 Milliarden Euro, wie die Deutsche Bahn mitteilte.

Laut Aufsichtsratskreisen gab es jedoch auch neun Vertreter auf der Arbeitnehmerseite, die gegen den Verkauf gestimmt haben. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hatte angekündigt, nicht zustimmen zu wollen. Sie befürchtet den Verlust zahlreicher Arbeitsplätze. Trotzdem wurde der Verkauf der Konzerntochter beschlossen. Auch der Bund hat der Bahn zufolge die erforderliche Zustimmung für den Verkauf gemäß der Bundeshaushaltsordnung erteilt.

Der angeschlagene DB-Konzern wird sich von einem der wenigen gut laufenden Geschäftsbereiche im eigenen Haus trennen. Im Jahr 2023 erzielte der Logistikriese Schenker einen Gewinn von 1,8 Milliarden Euro und brachte die Bahn zumindest operativ aus der Verlustzone. Die Verkaufserlöse sollen vollständig in den Abbau des Schuldenbergs bei der Bahn fließen, der sich zum ersten Halbjahr auf rund 33 Milliarden Euro belief.

Schenker und DSV haben zusammen Marktanteil von bis zu sieben Prozent

Laut der Bahn, die den Verkauf im September öffentlich gemacht hat, beträgt der Wert des Geschäfts 14,8 Milliarden Euro, einschließlich der erwarteten Zinserträge bis zum Abschluss des Verkaufs. Für beide Unternehmen handelt es sich um einen Rekorddeal. Trotz des stark zersplitterten Logistikmarkts werden Schenker und DSV nach dem Zusammenschluss voraussichtlich nur einen Weltmarktanteil von bis zu sieben Prozent haben.

Neben Dänen hatte auch der Private-Equity-Investor CVC Capital Partners ein Angebot für Schenker gemacht, war jedoch letztendlich nicht erfolgreich.

Konzentration aufs Kerngeschäft

Durch den Verkauf von Schenker konzentriert sich die Bahn verstärkt auf ihr Kerngeschäft auf der Schiene. Schenker war vielen Bahnkritikern ein Dorn im Auge, da das Unternehmen mit seinem hohen Anteil an Straßen-, Luft- und Seefracht aus ihrer Sicht nicht zusammenpasst.

Bevor die Transaktion abgeschlossen ist, müssen auch die Wettbewerbsbehörden neben der Bundesregierung zustimmen.

dpa