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Autozulieferer Aumovio mit gutem Start an der Börse

Contis Autozuliefergeschäft gilt als Sorgenkind. Als eigenständiges Unternehmen soll es nun deutlich besser laufen. Der Börsenstart ist gelungen.

Der Autozulieferer Aumovio geht an die Börse.
Foto: Sven Hoppe/dpa

Continental hat bei der Umstrukturierung des Konzerns Fortschritte gemacht: Die Abspaltung der bisherigen Tochter Aumovio wurde abgeschlossen. Der erste Kurs des Autozulieferers an der Börse betrug 35 Euro, bevor schließlich 35,40 Euro für Aumovio gezahlt wurden. Die Conti-Aktien wurden zu 58,00 Euro gehandelt.

Von Anlegern betrachtet stieg der Wert im Vergleich zum Vortagesschluss leicht an: Die kombinierten Aktien lagen zuletzt bei 75,70 Euro, was über dem Xetra-Schlusskurs vom Vortag von 72,98 Euro lag. Aktionäre erhielten automatisch eine halbe Aumovio-Aktie pro Conti-Papier in ihr Depot gebucht. Daher besaßen die Anleger Anteile an beiden Unternehmen.

Als Folge der Abspaltung hatte der Dax am Donnerstag vorübergehend 41 statt 40 Mitglieder. Dies soll sicherstellen, dass der Dax für Anleger weiterhin genau abgebildet wird. Zum Handelsschluss wird Aumovio dann wieder aus dem Dax entfernt.

Das neue Unternehmen Aumovio mit Sitz in Frankfurt bietet unter anderem Bremsen, Fahrwerke, Fahrzeugelektronik, Infotainment-Lösungen, Sensoren sowie Komponenten für das assistierte und automatisierte Fahren an. Der Bereich beschäftigt bisher rund 92.000 Mitarbeiter – fast die Hälfte der Conti-Beschäftigten. Im vergangenen Jahr betrug der Umsatz 19,4 Milliarden Euro.

Der Börsengang von Aumovio ist Teil des umfassenden Umbaus von Continental. Der Konzern plant auch, sich von der Kunststofftechniksparte Contitech zu trennen. Im Jahr 2021 wurde bereits die Antriebssparte Vitesco von den Hannoveranern abgespalten. Letztendlich soll nur das Reifengeschäft im Unternehmen verbleiben.

Conti-Chef Nikolai Setzer spricht von der «bisher tiefgreifendsten Neuaufstellung» in der Unternehmensgeschichte. So sollen «neue Kräfte» freigesetzt werden. 

Contis Autozuliefergeschäft hat in den vergangenen Jahren immer wieder Verluste verzeichnet. Zuletzt konnte der ehemals größte Konzernteil jedoch etwas mehr Gewinn erzielen. Der Umsatz ging im zweiten Quartal aufgrund der stockenden Autoproduktion zwar um fünf Prozent zurück, aber es blieb mehr Gewinn übrig. Dies ist auf Kostensenkungen und Preiserhöhungen zurückzuführen. Der Sparkurs wurde zuletzt nochmals verschärft. Über 10.000 Stellen werden abgebaut, jeweils etwa die Hälfte in der Verwaltung und in Forschung und Entwicklung.

dpa