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Aussicht auf Hollywood-Deal lässt Warner-Aktie hochspringen

Paramount und Warner Bros. zählen zum Hollywood-Adel. Berichten zufolge wird ein Versuch vorbereitet, die Studios unter ein Dach zu bringen. Und der zweitreichste Mensch der Welt könnte das bezahlen.

Paramount plant Medienberichten zufolge ein Gebot für den größeren Rivalen Warner Bros. Discovery. (Archivbild)
Foto: Michael Kappeler/dpa

Die Aktie des Hollywood-Konzerns Warner Bros. Discovery ist nach einem Medienbericht über Übernahmepläne seitens des Rivalen Paramount Skydance um fast 30 Prozent hochgesprungen. Paramount erwäge ein Gebot mit Unterstützung der Familie des Software-Milliardärs Larry Ellison, schrieb das «Wall Street Journal» unter Berufung auf informierte Personen. Von Paramount gab es zunächst keine Reaktion – aber auch der Finanzdienst Bloomberg und der TV-Sender CNBC berichteten später über Pläne für ein Gebot.

Vor kurzem wurde Paramount von der Firma Skydance des Filmproduzenten David Ellison übernommen – auch mit finanzieller Hilfe seines 81-jährigen Vaters Larry.

Warner Bros. Discovery hatte am Donnerstag an der Börse einen Wert von etwa 40 Milliarden Dollar. Der Paramount-Konzern wurde mit rund 18 Milliarden Dollar bewertet und ist ebenso wie Warner hoch verschuldet. Larry Ellison hingegen zählt mit einem geschätzten Vermögen von derzeit etwa 360 Milliarden Dollar zu den reichsten Menschen der Welt. Am Mittwoch übertraf er zeitweise Elon Musk und belegte den Spitzenplatz in der Milliardärs-Rangliste von Bloomberg. Ein Kursanstieg bei der Aktie des Konzerns Oracle, dessen Mitgründer Larry Ellison ist, hat ihn diese Woche zumindest auf dem Papier um rund 100 Milliarden Dollar reicher gemacht.

Zwei Hollywood-Schwergewichte unter einem Dach?

Warner Bros. Discovery hatte vor einiger Zeit eine Aufspaltung angekündigt: In einen Bereich sollen klassische lineare TV-Sender kommen, in den anderen das Hollywood-Studio und das Streaming-Geschäft. Dem «Wall Street Journal» zufolge will Paramount Skydance mit dem Gebot für den noch vereinten Warner-Konzern verhindern, dass reiche Tech-Konzerne wie Amazon oder Apple einen Bieterwettstreit um das Studio und den Streamingdienst entfachen.

Ein Deal würde zwei traditionsreiche Hollywood-Studios unter ein Dach bringen – und könnte auch die amerikanische Medienlandschaft verändern. So würde mit einer Übernahme von Warner Bros. Discovery zum Beispiel auch der Nachrichtensender CNN unter finanzielle Kontrolle des Trump-Unterstützers Larry Ellison kommen. Trump bezeichnet CNN – wie auch andere US-Medien – regelmäßig als «Fake News».

Netflix veränderte den Markt 

Das Geschäft der Hollywood- und Medienkonzerne hat sich in den letzten Jahren mit dem wachsenden Erfolg des Streamingdienstes Netflix verändert. Disney erweiterte sein Portfolio 2019 durch den Kauf des Konkurrenten Fox, während Warner Bros. mit der TV-Firma Discovery fusionierte. Paramount Skydance mag im Vergleich zu diesen Giganten ein kleinerer Mitspieler sein, aber es hat jetzt die finanzielle Unterstützung der Ellison-Familie auf seiner Seite.

Paramount umfasst Sender wie CBS und MTV sowie den Streamingdienst Paramount+. Warner Bros. Discovery beherbergt das DC-Comic-Universum und besitzt als Kronjuwel den Bezahlsender HBO.

Beim «Wall Street Journal» hieß es zugleich einschränkend, es sei noch kein Gebot eingereicht worden – und die Pläne könnten auch aufgegeben werden. Bloomberg schrieb, Paramount arbeite mit einer Investmentbank, sei aber noch nicht an Warner Bros. Discovery herangetreten.

dpa