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Autoindustrie warnt vor US-Autozöllen

Die angekündigten Zölle könnten Wachstum und Wohlstand auf beiden Seiten des Atlantiks kosten. Die deutsche Autoindustrie sieht sich durch die US-Maßnahmen stark belastet.

VDA-Präsidentin Hildegard Müller warnt vor erheblichen wirtschaftlichen Folgen der US-Zölle (Archivbild)
Foto: Sven Hoppe/dpa

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) warnt vor den enormen wirtschaftlichen Auswirkungen der angekündigten US-Autozölle. Die Zölle, die Anfang April in Kraft treten sollen, stellen eine erhebliche Belastung sowohl für die Unternehmen als auch für die eng verwobenen globalen Lieferketten der Automobilindustrie dar, sagte VDA-Präsidentin Hildegard Müller. Sie hätten auch negative Auswirkungen auf Verbraucher, auch in Nordamerika.

«Die Konsequenzen werden Wachstum und Wohlstand auf allen Seiten kosten», sagte Müller. Zusätzliche Zölle hätten erhebliche negative Auswirkungen auf die Exporte aus der EU in die USA, träfen aber auch die US-Wirtschaft. Müller forderte umgehende Verhandlungen zwischen den USA und der EU über ein bilaterales Abkommen. «Auch wären Gespräche über gesetzliche Regelungen, Normen und Zertifizierungen wünschenswert – dies würde für beide Seiten des Atlantiks Vorteile bringen und die Effizienz auf beiden Seiten erhöhen», sagte die Verbandspräsidentin. 

Laut dem VDA erwarten 86 Prozent der Unternehmen im automobilen Mittelstand, dass die Zölle der USA auch sie treffen werden. Die USA sind ein wichtiger Bestandteil im Produktionsnetzwerk der deutschen Autobranche: Im Jahr 2024 haben deutsche Hersteller dort über 844.000 Fahrzeuge produziert, von denen etwa die Hälfte in alle Welt exportiert wurde.

USA wichtigster Markt für deutsche Autobauer

Die geplanten Zölle von 25 Prozent auf Fahrzeugimporte, die von Donald Trump angekündigt wurden, werden voraussichtlich die deutsche Autoindustrie erheblich beeinträchtigen. Laut aktuellen Daten des Statistischen Bundesamts sind die USA ihr wichtigster Absatzmarkt.

Die Vereinigten Staaten waren das Land, das im Jahr 2024 die meisten neuen Pkw aus Deutschland importierte: Ihr Anteil an den Exporten betrug 13,1 Prozent, gefolgt von Großbritannien und Frankreich. Fast ein Drittel der Porsche und jeder sechste BMW wurden in Nordamerika verkauft, während der Anteil von VW, Audi und Mercedes-Benz jeweils zwischen 12 und 15 Prozent lag.

dpa