Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Deutsche Robotik- und Automatisierungsbranche in der Krise

Die Wachstumsaussichten sind bis zum Jahresende getrübt. US-Zölle verunsichern Kunden und verschlechtern Wettbewerbsfähigkeit im Vergleich mit Asien.

Die Autoindustrie ist ein wichtiger Abnehmer für Robotik und Automatisierung - und derzeit in einer Schwächephase. (Archivbild)
Foto: Julian Stratenschulte/dpa/dpa-tmn

Laut dem Verband VDMA Robotik + Automation erwartet die deutsche Robotik- und Automatisierungsbranche in diesem Jahr einen Rückgang ihres Umsatzes um 10 Prozent auf 14,5 Milliarden Euro.

«Die Wachstumsaussichten sind derzeit bis zum Ende des Jahres in allen Teilbranchen eingetrübt», sagte der Vorsitzende Dietmar Ley. Dazu tragen auch die US-Zölle bei, vor allem, weil sie durch ihr Auf und Ab die Kunden verunsichern, wie er sagte. Zudem habe sich teilweise die Wettbewerbsfähigkeit verschlechtert – gerade im Vergleich mit der Konkurrenz aus Asien.

Ley sagte, dass sich die Kunden besser anpassen könnten, wenn die Höhe der Zölle bekannt wäre. Die Unternehmen in dieser Branche hätten vorübergehend gute Chancen, die zusätzlichen Kosten an die Kunden weiterzugeben, da es in den USA weniger heimische Unternehmen in diesen Bereichen gebe. Möglicherweise könnten positive Nachholeffekte auftreten, wenn endlich Klarheit herrscht.

Sorgenkind Montageanlagen

Aktuelles Sorgenkind ist vor allem der Bereich der Montageanlagen, der größte der drei Teilbereiche der Branche. Hier geht es im laufenden Jahr voraussichtlich um 15 Prozent auf 7,7 Milliarden Euro nach unten. Und Ley erwartet hier auch keinen schnellen Aufschwung. Der Bereich sei typischerweise relativ träge, wenn es um zyklische Entwicklungen gehe. Für kommendes Jahr sieht er daher «jedenfalls kein Wachstum».

Sehr viel besser sieht es in der Bildverarbeitung aus. Hier erwartet der Verband im laufenden Jahr stabile Umsätze von 3,1 Prozent und danach einen Aufwärtstrend. «Wenn die Zollkalamitäten irgendwann vorüber sind, rechnen wir für die Bildverarbeitung mit Wachstum im nächsten Jahr», sagte Ley.

Die Robotik befindet sich als dritter Bereich dazwischen. Im Jahr 2025 wird in der Branche ein Umsatzrückgang von 5 Prozent auf 3,7 Milliarden erwartet. Eine Prognose für das kommende Jahr liegt hier nicht vor.

Die Branche erhofft sich zudem Impulse von der bevorstehenden Messe automatica in München, zu der etwa 40.000 Fachbesucher und 780 Aussteller erwartet werden.

dpa