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Tesla-Kunde verklagt Unternehmen wegen falscher Versprechen

Richterin urteilt zugunsten des Klägers, der sich auf nicht eingehaltene Ankündigungen von Elon Musk beruft.

Ein Mann sitzt in einem Tesla Model S am Lenkrad: Elon Musk sagt, er sei mit seinen Versprechen zu selbstfahrenden Autos oft zu optimistisch gewesen.
Foto: Sven Hoppe/dpa

Tesla muss vor Gericht gegen die Klage eines Autokäufers verteidigen, der dem Elektro-Pionier vorwirft, falsche Informationen über die Fähigkeit seiner Modelle zum autonomen Fahren bereitzustellen.

Der Kläger weist darauf hin, dass das Unternehmen im Jahr 2016 angekündigt hat, dass neue Fahrzeuge über die erforderliche technische Ausstattung verfügen würden. Er bezieht sich auch auf Aussagen des Firmenchefs Elon Musk, der damals sagte, dass bis Ende 2017 ein Tesla-Modell in der Lage sein würde, von der Westküste der USA bis an die Ostküste zu fahren, ohne dass man dabei auch nur einen Knopf drücken müsste.

Bisher nur «Full Self-Driving»

Richterin Rita Lin urteilte, der Kläger habe plausibel und detailliert dargestellt, dass er sich beim Kauf eines Tesla Model S im Januar 2017 auf diese Behauptungen verlassen habe. Er zahlte dabei auch mehrere tausend Dollar extra für die künftige Ausbaustufe von Teslas «Autopilot»-System mit dem Namen «Full Self-Driving» (komplett selbstfahrend) – die einen Tesla aber auch heute noch nicht zu einem autonomen Auto macht.

Zwar kann «Full Self-Driving» inzwischen als fortgeschrittene «Autopilot»-Version von Fahrern in den USA getestet werden – allerdings handelt es sich weiterhin nur um ein Assistenzsystem, bei dem der Mensch am Steuer in der Verantwortung bleibt und jederzeit bereit sein muss, die Kontrolle zu übernehmen. Tesla hat den «FSD»-Namen mittlerweile mit dem Zusatz «supervised» (beaufsichtigt) ergänzt.

Tesla versuchte, die Klage des Autokäufers vollständig abzuweisen, aber die Richterin strich nur bestimmte Klagepunkte. Der Kläger plant auch, eine Sammelklage einzureichen, was den Druck auf Tesla deutlich erhöhen könnte. Dies soll zu einem späteren Zeitpunkt entschieden werden.

Der Kläger weist auch darauf hin, dass Musk immer wieder vorhergesagt hat, dass Teslas bald autonom fahren können würden. Der CEO des Unternehmens gab später zu, dass er mit seinen Versprechungen bezüglich selbstfahrender Autos oft zu optimistisch war.

dpa