Recaro, schwäbischer Produzent von Sitzen für Sportwagen mit langer Tradition, gibt die Fertigung in Deutschland auf. Sie wandert nach Italien ab. Was bedeutet das für die Beschäftigten?
Autositzhersteller Recaro an Investor verkauft
Recaro, ein renommierter Autositzhersteller mit Hauptsitz in Kirchheim/Teck (Kreis Esslingen), wird von einem italienischen Investor übernommen. Laut einer Sprecherin wird die Produktion in die Region Turin verlagert und die örtliche Fertigung endgültig eingestellt.
Der Käufer der Recaro Automotive GmbH ist die Proma Group, ein Autozulieferer mit einem Umsatz von 1,1 Milliarden Euro. Er ist spezialisiert auf die Produktion von Sitzstrukturen, Karosseriebaugruppen und Fahrwerksaufhängungen. Ein Sprecher des Insolvenzverwalters hat die Übernahme durch den Käufer bestätigt. Der Vertrag wurde bereits unterzeichnet.
Laut einer Sprecherin waren zuletzt 215 Personen in Kirchheim beschäftigt. Es ist geplant, nur wenige Arbeitsplätze zu erhalten. Die Proma Group wird den Betrieb mit einigen Mitarbeitern aus den ursprünglichen Vertriebs- und Technikabteilungen von Recaro weiterführen.
Der Geschäftsführer der IG Metall Esslingen, Alessandro Lieb, erklärte, dass durch die Übernahme durch Proma etwa 20 Arbeitsplätze in der Region Stuttgart erhalten bleiben würden. Die Produktion in Kirchheim werde eingestellt, wodurch über 170 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz verlieren würden. Der Betriebsrat habe durchgesetzt, dass es eine Transfergesellschaft für die betroffenen Beschäftigten geben werde.
Die Recaro Automotive GmbH erzielte zuletzt einen Umsatz von knapp 50 Millionen Euro. Das Unternehmen produzierte seit Jahrzehnten Autositze für Sportwagen und meldete vor einigen Monaten Insolvenz an. Als Ursache wurde der Verlust eines Großauftrags angegeben.