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Automobilzulieferer AE Group schließt Standorte in Thüringen und Hessen

Die gescheiterte Investorensuche zeigt die schwierige Lage in der Autobranche. Betroffene Mitarbeiter erhalten Unterstützung durch Transfergesellschaft und Sozialplan.

Der Automobilzulieferer AE Group schließt seine Standorte im thüringischen Gerstungen und im hessischen Nentershausen zum Jahresende. Betroffen sind nach Unternehmensangaben rund 650 Mitarbeiter. (Symbolbild)
Foto: Fernando Gutierrez-Juarez/dpa-Zentralbild/dpa

Der Automobilzulieferer AE Group wird zum Jahresende seine Standorte in Gerstungen, Thüringen, und Nentershausen, Hessen, schließen. Laut Unternehmensangaben sind rund 650 Mitarbeiter betroffen – davon 549 in Thüringen und 134 in Hessen. Das Unternehmen hatte im August des letzten Jahres Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet, da die schwache Nachfrage in der Branche die Lage verschlechtert hatte. Die AE Group hat ihren Hauptsitz in Gerstungen im thüringischen Wartburgkreis.

Ein Jahr lang erfolglos nach Investoren gesucht

Die Suche nach Investoren war erfolglos, erklärte das Unternehmen. «Für die Übernahme des Geschäftsbetriebs wurde kein belastbares und somit realisierbares Angebot vorgelegt.» Noch vor rund einem Jahr hatte sich der Vorstandsvorsitzende der AE Group AG, Christian Kleinjung, zuversichtlich gezeigt, dass durch das Insolvenzverfahren das Unternehmen saniert und die Arbeitsplätze erhalten werden können. 

Die betroffenen Mitarbeiter erhalten nun die Möglichkeit, in eine Transfergesellschaft zu wechseln. Der Sozialplan, der zwischen Management, Betriebsrat und der Gewerkschaft IG Metall vereinbart wurde, sieht bis zu sechs Monate Lohnzahlungen vor. Zusätzlich werden Weiterqualifizierungsmaßnahmen und Unterstützung bei der Suche nach einer neuen Anstellung angeboten.

Mehrere Zulieferer in Schieflage

Die gescheiterte Investorensuche zeige, dass sich die Autobranche in einer schwierigen Lage befinde, sagte Insolvenzverwalterin Romy Metzger. «Massiv gestiegene Energie- und Rohstoffpreise», die internationale Unsicherheit und ein aus Investorensicht unvorteilhaftes Umfeld in Deutschland seien ausschlaggebend gewesen. 

Nachdem der Autohersteller VW im vergangenen Jahr einen verschärften Sparkurs angekündigt hatte, waren mehrere Autozulieferer in Thüringen in Schieflage geraten. Die Schwester-Gesellschaft der thüringischen AE Group in Polen, die Produktionsgesellschaft «AE Group Polska», hatte im Juni ebenfalls Insolvenzantrag gestellt. Der Geschäftsbetrieb dort wurde nach Firmenangaben bereits eingestellt.

dpa