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Bafin: Gravierende Mängel bei Digitalbank N26

Geschäftsbeschränkungen und zusätzliche Kapitalanforderungen: Die Finanzaufsicht nimmt die Smartphonebank N26 enger an die Kandare. Wieder schaut ein Sonderaufpasser dem Institut auf die Finger.

Die schnell wachsende Smartphone Bank hatte wiederholt Ärger mit der Finanzaufsicht. (Symbolbild)
Foto: Christophe Gateau/Deutsche Presse-Agentur GmbH/dpa

Die Smartphone-Bank N26 hat erneut Ärger mit der Finanzaufsicht Bafin: Wegen «gravierender Mängel» im Risiko- und Beschwerdemanagement und bei der Organisation des Kreditgeschäfts ordnete die Behörde ein ganzes Bündel an Maßnahmen an.

«Die N26 Bank SE muss angemessene und wirksame Maßnahmen ergreifen, um eine ordnungsgemäße Geschäftsorganisation herzustellen», forderte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin). Ein Sonderbeauftragter soll im Auftrag der Finanzaufsicht die Einhaltung der Vorgaben überwachen.

Sowohl eine im Jahr 2024 durchgeführte Sonderprüfung als auch die Prüfung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr 2024 ergaben nach Angaben der Behörde, «dass die ordnungsgemäße Geschäftsorganisation bei der N26 Bank SE nicht gegeben war». Die kritischen Ergebnisse der Sonderprüfung hatten im laufenden Jahr auch eine Personalrochade an der Spitze der Bank befördert.

Bafin verbietet Kreditneugeschäft in den Niederlanden

Das Institut darf nun auf Anweisung der Bafin in den Niederlanden keine neuen Hypothekenkredite mehr vergeben. Ebenso ist es N26 ab sofort untersagt, Forderungen aus diesem Geschäft zu verbriefen, das heißt, sie in handelbare Wertpapiere zu bündeln.

Die Bafin hat zusätzliche Eigenmittelanforderungen festgelegt, um Risiken besser abzufedern. Die Anordnungen sind seit dem 10. und 13. Dezember 2025 bestandskräftig, teilte die Bafin mit.

Immer wieder Ärger mit der Aufsicht

Die Finanzaufsicht hatte bereits mehrfach Probleme mit der Digitalbank: Im Jahr 2021 beschuldigte die Bafin das deutsche Start-up, bei seinem schnellen Wachstum zu wenig gegen Geldwäsche zu unternehmen. Damals verhängte die Aufsichtsbehörde eine Geldbuße von 4,25 Millionen Euro, weil N26 Geldwäscheverdachtsmeldungen verspätet eingereicht hatte.

Ebenfalls zu dieser Zeit wurde ein Sonderbeauftragter ernannt, um die Umsetzung der Anti-Geldwäsche-Maßnahmen bei dem Berliner Unternehmen zu überwachen. Im Jahr 2024 musste N26 aufgrund verspätet gemeldeter Geldwäsche-Verdachtsfälle im Jahr 2022 eine weitere Geldstrafe in Höhe von 9,2 Millionen Euro zahlen.

Gemäß den neuesten Informationen ist N26 in 24 europäischen Ländern tätig und hat 4,8 Millionen ertragsrelevante Kunden (Stand Ende 2024). Dies sind vollständig legitimierte und aktive Kontoinhaber, mit denen Umsatz generiert wird.

dpa