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Deutsche Bahn erweitert Vorbuchungsfrist für Bahntickets

Die Änderung tritt am 16. Oktober in Kraft. Die Bahn will die Attraktivität des Fernverkehrs steigern und die Pünktlichkeit verbessern.

Ab Mitte Oktober können Bahnreisende ihre Tickets ein Jahr im Voraus buchen. (Archivbild)
Foto: Thomas Banneyer/dpa

Die Deutsche Bahn verlängert die Vorbuchungsfrist für Bahntickets. Anstatt bisher sechs Monate soll es nun möglich sein, den Fahrschein bereits zwölf Monate vor der Reise zu buchen, teilte der bundeseigene Konzern mit. Die Änderung tritt am 16. Oktober in Kraft. Zu diesem Zeitpunkt wird der neue Fahrplan veröffentlicht, nach dem die Züge ab Mitte Dezember fahren.

Die neue Vorbuchungsfrist gehört zu mehreren Maßnahmen, mit denen die Bahn die Attraktivität des Fernverkehrs steigern will. Bisher war 2024 für den bundeseigenen Konzern ein schweres Jahr. Der Fernverkehr sei zuletzt stark ausgebremst worden durch Streiks, Extremwettereignisse und die marode Infrastruktur, sagte Michael Peterson, im Bahn-Vorstand zuständig für den Fernverkehr. «Wir haben dadurch Vertrauen verloren bei unseren Gästen.»

Aktuelle Pünktlichkeit «extrem bitter»

2023 sei die Nachfrageentwicklung «extrem stark» gewesen. Die Probleme im laufenden Jahr hätten die Nachfrage nun belastet. Im August lag die Pünktlichkeit im Fernverkehr bei 60,6 Prozent – laut Peterson eine «extrem bittere Zahl». Bis 2027 soll die Pünktlichkeit wieder auf mehr als 75 Prozent steigen. «Grundvoraussetzung dafür ist eine funktionierende Infrastruktur», sagte Peterson. 

Die Sanierung soll in den nächsten Jahren an vielen Standorten durchgeführt werden, wobei der Schwerpunkt auf 41 besonders wichtigen Korridoren liegt. Zukünftige Baumaßnahmen sollen zudem besser auf den Fahrplan abgestimmt werden.

Mehr Sprinter-Verbindungen ab Fahrplanwechsel im Dezember

Peterson versprach auch eine Erweiterung des Fernverkehrsangebots in den nächsten Jahren. Es wäre keine Lösung, den Fernverkehr zu reduzieren, da er nur einen kleinen Teil des gesamten Schienenverkehrs in Deutschland ausmacht, angesichts der begrenzten Kapazitäten im stark belasteten Netz.

Im Fahrplan für das Jahr 2025 wird es laut Peterson bereits etwas mehr Sprinter-Verbindungen geben, also ICE-Fahrten mit nur wenigen Halten zwischen Start- und Endbahnhof. «Bis Dezember 2026 werden 20 deutsche Großstädte mit einem ICE-Halbstundentakt an den bundesweiten Fernverkehr angebunden sein», sagte Peterson.

Peterson: Fahrgäste wollen mehr internationale Verbindungen

Auch mehr internationale Fahrten sind mittelfristig vorgesehen. «Auch damit kommen wir dem Wunsch der Fahrgäste nach», sagte Peterson. Ab Mitte Dezember gibt es zum Beispiel eine neue Direktverbindung von Berlin in die französische Hauptstadt Paris. Die Fahrzeit soll rund acht Stunden betragen. 

dpa