Milliardenschwere Investitionen in China und anderen asiatischen Ländern stehen im Fokus des weltgrößten Chemiekonzerns.
Chemieriese BASF setzt auf Asien für zukünftiges Wachstum
Asien ist für den weltgrößten Chemiekonzern BASF der Markt der Zukunft. «Wachstumstreiber für die Chemie ist und bleibt Asien», sagte Vorstandschef Markus Kamieth bei der virtuellen Hauptversammlung des Dax-Konzerns. Der Fokus liegt vor allem auf China: «Wir wollen in China weiter mit dem Markt wachsen. Unser neuer Verbundstandort in Zhanjiang ist hierfür die Basis.»
BASF investiert Milliarden in Zhanjiang in der südchinesischen Provinz Guangdong. Kritiker warnen jedoch, dass sich der Chemiekonzern nach teuren Abschreibungen in Russland erneut von einem autokratischen Regime abhängig macht.
Neben China nehme der Chemiekonzern Indien, Indonesien, Malaysia, Singapur, Thailand und Vietnam stärker in den Blick, sagte Kamieth. «Diese sieben Länder stehen bis 2035 für rund 80 Prozent des weltweiten Chemiewachstums.» In Europa und Nordamerika erwarte das Unternehmen dagegen nur schwaches bis moderates Wachstum für die chemische Industrie. In diesen Märkten fokussiere sich BASF darauf, die bestehenden Kapazitäten auszulasten.
«BASF ist vorbereitet» auf Verunsicherung durch US-Zollpolitik
Derzeit werden bei dem Chemieriesen milliardenschwere Sparprogramme durchgeführt. Besonders der Stammsitz des Unternehmens in Ludwigshafen soll profitabler und wettbewerbsfähiger werden. Der Vorstandsvorsitzende betonte bei dem Aktionärstreffen, dass der Standort eine starke Säule bleibe und als führender sowie nachhaltiger Standort im Konzern etabliert werden soll. Die Sparprogramme werden konsequent umgesetzt und machen gute Fortschritte.
Die US-Zollpolitik sorge für Verunsicherung in der Industrie und in den Märkten, sagte Kamieth, der vor einem Jahr das Ruder bei dem Ludwigshafener Dax-Konzern übernommen hat. «Aber BASF ist vorbereitet.» Der Konzern sei in allen wichtigen Regionen aktiv und produziere vor Ort für die lokalen Märkte. «Das ist schon immer ein Vorteil für BASF. Insbesondere jedoch in diesen Zeiten.»
BASF produziert in den USA für die USA
«Mehr als 80 Prozent unseres Umsatzes in den USA erzielen wir mit Produkten, die wir dort herstellen», berichtete der Vorstandsvorsitzende. In Asien sei der Anteil ähnlich hoch – in Europa sogar noch höher. Dennoch seien die Auswirkungen der US-Zollpolitik auf die Nachfrage und weltweiten Handelsströme derzeit nur schwer abzuschätzen.
Zum Beginn des aktuellen Jahres verzeichnete BASF Rückgänge beim Umsatz und Gewinn. Im ersten Quartal sanken die Erlöse leicht um 0,9 Prozent auf 17,4 Milliarden Euro. Der bereinigte operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) ging laut Finanzvorstand Dirk Elvermann um 3,2 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro zurück.
Erstes Quartal schwächer – Ausblick unverändert
Am Ende betrug der Gewinn 808 Millionen Euro, nach knapp 1,4 Milliarden im Vorjahr. Das Management bestätigte die Ziele für 2025: Ein Ebitda-Wert von 8,0 Milliarden bis 8,4 Milliarden Euro wird angestrebt. Es wurde keine Prognose für den Umsatz und den Gewinn nach Steuern von der BASF-Unternehmensleitung vorgelegt.