Seit 2023 produziert der chinesischen Batterieherstellers CATL bei Arnstadt. Doch es geht an dem Standort nicht nur um die Fertigung von Batteriezellen für Elektrofahrzeuge.
Batteriehersteller CATL erweitert Testkapazitäten
Der chinesische Batteriehersteller CATL wird seine Testkapazitäten im thüringischen Arnstadt verdoppeln. Laut einem Unternehmenssprecher auf Anfrage der dpa entsteht bis Anfang 2026 eines der größten Testzentren für Batteriezellen in Europa. CATL wird dort über mehr als 300 Teststationen verfügen, an denen unter anderem das Ladetempo von Zellen unter verschiedenen Umweltbedingungen wie Frostgraden oder Hitze geprüft wird. Generell werden Batterieleistung und -sicherheit getestet.
Die Erhöhung der Kapazität sei eine Reaktion auf die europäische Expansionsstrategie von CATL, einem der weltweit größten Hersteller von Stromspeichern vor allem für die Automobilindustrie. In den kommenden Jahren würden an mehreren Standorten – darunter in Ungarn und Spanien – zusätzliche Produktionskapazitäten für Batterien entstehen, so das Unternehmen.
Reaktion auf steigende Nachfrage nach Batterie
«Mit der Erweiterung unseres Test- und Validierungszentrums macht CATL einen wichtigen Schritt, um der wachsenden Nachfrage nach fortschrittlichen Batterielösungen in Europa gerecht zu werden», erklärte Deutschland-Geschäftsführer Matt Shen.
In Arnstadt hat das Unternehmen seit 2023 mit der Produktion von Batteriezellen begonnen. Die Fertigung wird schrittweise hochgefahren. Derzeit sind etwa 1.700 Mitarbeiter am Standort in Thüringen beschäftigt. Die Contemporary Amperex Technology Thuringia GmbH beliefert verschiedene Automobilhersteller in Deutschland und Europa. Thüringens Wirtschaftsministerin Colette Boos-John (CDU) wird nach Angaben des Ministeriums im Oktober den Konzernsitz von CATL in der chinesischen Stadt Ningde besuchen. Ab kommendem Samstag wird sie mit einer Wirtschaftsdelegation in China unterwegs sein.
Auch neues Materiallabor entsteht
Nach Unternehmensangaben ist das Testzentrum in unmittelbarer Nähe zu den großen Produktionsstätten am «Erfurter Kreuz» bei Arnstadt sowohl von der Volkswagen AG als auch von der Deutschen Akkreditierungsstelle offiziell zertifiziert. Der Schwerpunkt liege auf der Qualitätsprüfung von CATL-Produkten aus Europa. Es seien aber auch Tests für andere Anbieter nicht ausgeschlossen, so der Sprecher. Zusammengearbeitet werde mit dem Thüringer Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme.
Im Rahmen der Erweiterung wird auch ein neues Materiallabor entstehen. Es wird zahlreiche zusätzliche Testfunktionen bieten. Durch die Analyse der einzelnen Batteriebestandteile können bei Leistungstests festgestellte Probleme künftig schneller und präziser behoben werden, so das Unternehmen.