Starker Rückgang in Stahl- und Zementproduktion, Ausbau von Solar- und Windkraftanlagen treibt grüne Energie voran.
Chinas CO2-Ausstoß stagniert, Energie aus Wind und Sonne im Aufwind
Der Ausstoß von klimaschädlichem Kohlenstoffdioxid (CO2) in China ist im letzten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nicht weiter angestiegen. Dies ist auf eine Zunahme erneuerbarer Energien und eine geringere Nachfrage in wichtigen Wirtschaftsbereichen zurückzuführen, wie das in Finnland ansässige Zentrum für Energie und Luftreinheit (Crea) unter Berufung auf Daten der chinesischen Regierung und der Industrie berichtet.
Die Autoren schrieben, dass die Nachfrage nach Strom während der Hitzewelle im August und September aufgrund der Verwendung von Klimaanlagen gestiegen sei. Die Stromerzeugung aus Kohle stieg um 2 Prozent und die aus Gas um 13 Prozent. China setzt weiterhin stark auf Kohlekraft als Energiequelle und verursacht laut Daten der Internationalen Energieagentur weltweit am meisten CO2. Allerdings sank der CO2-Ausstoß in der Stahl- und Zementproduktion laut Crea um 3 Prozent (13 Millionen Tonnen) beziehungsweise 11 Prozent (24 Millionen Tonnen). Ein geringerer Erdöl-Verbrauch trug ebenfalls zum Rückgang der Emissionen bei.
Probleme im Bau-Sektor
Die Analysten nannten als Ursache für die Entwicklung Probleme im Bau- und Immobiliensektor, was zu weniger Bauvorhaben und somit einem geringeren Bedarf an Materialien führte. Der Rückgang der Erdölnachfrage um zwei Prozent wird auch auf den Trend zu Elektroautos oder Flüssiggas als Kraftstoff für Lastwagen in China zurückgeführt.
Peking setzt parallel auf Solar- und Windkraftanlagen. Im dritten Quartal stieg die Energieproduktion des Sektors im Vergleich zum Vorjahr um 44 Prozent. Windräder erzeugten dabei 24 Prozent mehr Strom. China hat laut Crea in den ersten neun Monaten dieses Jahres außerdem 163 Gigawatt Solarenergie-Kapazität hinzugefügt. Die neu installierte Leistung entsprach ungefähr der Gesamtleistung von Deutschland, Spanien, Italien und Frankreich im Jahr 2023. Deutschland liegt in dieser Gruppe der vier größten EU-Volkswirtschaften mit 81,7 Gigawatt deutlich vorne. Bis 2030 soll das Ausbauziel von 215 Gigawatt erreicht werden.
Peking hält an Zeitplan für CO2-Spitze fest
China plant, bis zum Ende des Jahrzehnts den Höhepunkt seiner CO2-Emissionen zu erreichen. Aufgrund der Fortschritte bei erneuerbarer Energie halten einige Beobachter es für möglich, dieses Ziel bereits früher zu erreichen. Dennoch beabsichtigt die Volksrepublik, am Zeitplan festzuhalten. Laut Crea wird China voraussichtlich auch sein eigenes Ziel für den Strommix bis 2025 nicht erreichen.