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Bauaufträge für Bahnsanierung Hamburg-Berlin vergeben

Nach dem Ampel-Aus gab es Ungewissheit, ob die Bahn ihren Zeitplan für die Sanierung wichtiger Strecken einhalten kann. Bei einem der größten Projekte ist sie nun aber ein gutes Stück vorangekommen.

Schon jetzt wird auf der Strecke zwischen Hamburg und Berlin fleißig gebaut - im kommenden Jahr ist der Korridor erneut gesperrt. (Archivbild)
Foto: Marcus Brandt/dpa

Bei der geplanten Modernisierung der Bahnstrecke Hamburg-Berlin im kommenden Jahr hat die Deutsche Bahn (DB) die Bauaufträge für einen Großteil des Korridors vergeben – am Zeitplan hält sie trotz laut gewordener Zweifel fest. Die Auftragsvergabe betreffe die Abschnitte zwischen Berlin-Spandau und Nauen sowie zwischen Nauen und Büchen, teilte die Bahn mit. «Die DB setzt damit im kommenden Jahr die Generalsanierung des hochbelasteten Schienennetzes wie geplant fort.» 

Den Zuschlag erhielten insgesamt vier Unternehmen, darunter auch die zur DB gehörende Bahngruppe Bau. Für den verbleibenden Abschnitt zwischen Büchen und Hamburg soll die Vergabe im April 2025 erfolgen. Die Planungen dafür liefen. «Auf den Zeitplan für die Generalsanierung hat dies keinen Einfluss», hieß es. 

Strecke für knapp dreiviertel Jahr gesperrt

Die Bauarbeiten sollen im August des kommenden Jahres beginnen und bis April 2026 andauern. Die Strecke zwischen Hamburg und Berlin wird während dieser Zeit komplett gesperrt. Der Güter- und Personenverkehr wird weitläufig umgeleitet. Insgesamt plant die Bahn, 181 Kilometer Gleise, mehr als 200 Weichen und rund 70 Kilometer Oberleitung zu erneuern.

Die Bahn rüstet die Streckenabschnitte zwischen Berlin und Nauen sowie zwischen Hamburg und Büchen mit dem digitalen Zugsicherungssystem ETCS auf. Der Abschnitt zwischen Büchen und Nauen wird erst ab 2030 mit dieser Technik ausgestattet.

Der viel befahrene Korridor, auf dem täglich etwa 30.000 Fahrgäste unterwegs sind, ist Teil eines umfangreichen Sanierungsprogramms der Deutschen Bahn. In den nächsten Jahren sollen mehr als 40 stark frequentierte Strecken im Rahmen dieses Programms modernisiert werden, um die Zuverlässigkeit der Bahn wiederherzustellen.

Zweifel am Zeitplan

Es gab zuletzt Zweifel, ob der Zeitplan für die Sanierungen eingehalten werden kann, da der Nachtragshaushalt noch nicht verabschiedet wurde. Die Minderheitsregierung aus SPD und Grünen benötigt die Zustimmung der Opposition für die Finanzierung vieler Strecken.

Der Obmann der Union im Verkehrsausschuss, Christoph Ploß, kündigte nun an, die Rundum-Sanierung zwischen Hamburg und Berlin weiter finanziell zu unterstützen. «Die Sanierung kann auch 2025 stattfinden», sagte er dem «Hamburger Abendblatt». «Es ist gut, dass die amtierende Regierung und die Union bei der Generalsanierung Berlin-Hamburg an einem Strang ziehen», teilte der Geschäftsführer des Interessenverbands Allianz pro Schiene, Dirk Flege, mit.

dpa