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Preisanstieg für Deutschlandticket um 30 Prozent im nächsten Jahr erforderlich

Bayerns Verkehrsminister fordert 64 Euro pro Monat für das Abo, um Finanzierungssicherheit zu gewährleisten.

Bayern taxiert die Finanzierungslücke auf mindestens 750 Millionen Euro im nächsten Jahr - entsprechend müsse der Preis des 49-Euro-Tickets auf 64 Euro steigen. (Archivbild)
Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Der Preis des Deutschlandtickets muss nach Ansicht des bayerischen Verkehrsministeriums im kommenden Jahr um 30 Prozent angehoben werden. Hintergrund sei die erforderliche Kostendeckung, schreibt die «Bild»-Zeitung unter Berufung auf eine Stellungnahme für den Koordinierungsrat des Deutschlandtickets. Das Verkehrsministerium in Bayern bestätigte die Angaben auf Anfrage.

Demnach taxiert das Land die Finanzierungslücke auf mindestens 750 Millionen Euro im nächsten Jahr. Entsprechend müsse der Preis des 49-Euro-Tickets auf 64 Euro steigen. «Eine Finanzierungssicherheit für 2025 kann mit hoher Wahrscheinlichkeit erst mit einem Preis von mindestens 64 Euro erreicht werden», zitiert «Bild» aus der Stellungnahme. Das Deutschlandticket gibt es derzeit im Abonnement für 49 Euro pro Monat, die Kosten werden zwischen Bund und Ländern aufgeteilt.

München pocht auf eine tragfähige und langfristige Lösung

Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) sagte der Deutschen Presse-Agentur, «ich befürchte, dass sich die Preisdiskussion fürs Deutschlandticket ins Unendliche verlängert, wenn man jetzt keine Lösung findet, die tatsächlich die zu erwartenden Kosten deckt». Niemanden sei geholfen, wenn es nur eine moderate Erhöhung gebe, die sich nach wenigen Monaten aber als unzureichend herausstelle. «Statt den Fahrgästen Sand in die Augen zu streuen, erwarte ich bei der Verkehrsministerkonferenz im Herbst eine tragfähige und langfristige Lösung, an der sich auch der Bund ohne Wenn und Aber hälftig beteiligt.»

Mehr Klarheit soll es im Herbst geben 

Die Länder erwarten schon seit einiger Zeit, dass das Deutschlandticket ab dem nächsten Jahr teurer wird, im Finanzierungsstreit mit dem Bund. Der genaue Preis für das Abo des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) ist derzeit noch ungewiss. Nach der nächsten Verkehrsministerkonferenz im Herbst soll es mehr Klarheit geben.

Der Konflikt über die Finanzierung des Deutschlandtickets besteht schon seit langem, genauso lange wie das Abonnement selbst. Aufgrund des günstigeren Angebots entstehen den Verkehrsunternehmen hohe Einnahmeverluste. Ursprünglich hatten Bund und Länder vereinbart, diese Verluste jeweils zur Hälfte auszugleichen. Dafür wurden die Regionalisierungsmittel erhöht, mit denen der Bund die Länder bei der Bereitstellung des ÖPNV unterstützt.

Es gibt jedoch immer wieder Diskussionen über die langfristige Sicherung des Tickets, mit dem seit Mai letzten Jahres Inhaber bundesweit mit dem ÖPNV reisen können.

[Preisanstieg für Deutschlandticket um 30 Prozent im nächsten Jahr erforderlich],[Bayerns Verkehrsminister fordert 64 Euro pro Monat für das Abo, um Finanzierungssicherheit zu gewährleisten.]

 

dpa