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BDI: Durch Rohstoffabhängigkeit drohen Milliardenverluste

Lithium ist wichtiger Rohstoff für die E-Mobilität. Doch ein Großteil davon kommt aus China – was die deutsche Industrie beunruhigt. Auch bei anderen Rohstoffen ist die Abhängigkeit groß.

Industriepräsident Russwurm warnt, Deutschland sei bei kritischen Rohstoffen stark vom Ausland abhängig (Archivbild).
Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa

Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) warnt davor, dass Deutschlands Abhängigkeit von Rohstoffen aus dem Ausland so groß wie nie zuvor ist und vor möglichen Milliardenverlusten. Bei einem Stopp chinesischer Lithiumexporte könnte der deutschen Wirtschaft ein Wertschöpfungsverlust von bis zu 115 Milliarden Euro drohen – das entspricht 15 Prozent der industriellen Wertschöpfung.

Das ergab eine Studie des BDI und der Unternehmensberatung Roland Berger, die der Verband bei einem Kongress in Berlin vorstellte. Besonders betroffen sei demnach die Autoindustrie, die Lithium etwa für E-Autos benötigt. «Die Politik muss alles tun, um ein solches Worst-Case-Szenario zu verhindern», sagte BDI-Präsident Siegfried Russwurm.

Abhängigkeit bei Vielzahl von Rohstoffen

Deutschland importiere die Hälfte seiner Lithiumprodukte aus China – gegenüber 18 Prozent im Jahr 2014. Die Volksrepublik dominiere die Batterieproduktion für Elektrofahrzeuge. «Deutschland und Europa drohen den globalen Wettbewerb um strategisch wichtige Rohstoffe zu verlieren», warnte Russwurm.

Deutschland ist nicht nur bei Lithium stark auf das Ausland angewiesen, sondern auch bei 23 anderen kritischen Rohstoffen. Im Jahr 2023 war die Abhängigkeit hoch bis sehr hoch und ist bei zehn dieser Rohstoffe gestiegen. Ein Beispiel dafür sind die Seltenen Erden, die größtenteils aus China importiert werden.

Die Autoren betonen in ihrer Studie die Notwendigkeit, Abhängigkeiten zu verringern, indem Rohstoffe aus einer Vielzahl von Lieferländern bezogen werden. Zudem sollte die heimische Rohstoffförderung und -verarbeitung gestärkt werden. Darüber hinaus könnten für bestimmte Rohstoffe Recyclingtechnologien entwickelt werden, um eine Kreislaufwirtschaft zu etablieren.

dpa