Die FIU verzeichnete im letzten Jahr eine Verdopplung der Analyseberichte. Profis zahlen hohe Preise für den "Waschvorgang", was die Bedeutung der Geldwäsche verdeutlicht.
Geldwäscher werden immer professioneller, immer diversifizierter
Die Geldwäscher werden immer geschickter und investieren beträchtliche Beträge, um ihre Gelder zu waschen. Dies ist das Fazit, das die Zentralstelle für Finanztransaktionsuntersuchungen (FIU) bei der Präsentation des Jahresberichts 2023 gezogen hat.
Die Profis unter den Geldwäschern würden immer besser, sagte der Leiter der Anti-Geldwäsche-Behörde, Daniel Thelesklaf: «Immer professioneller, immer arbeitsteiliger, immer diversifizierter». Geldwäscher seien bereit, hohe Preise für den «Waschvorgang» zu bezahlen. 20 bis 30 Prozent sei eine übliche Marge für einen hohen Betrag. Diese Werte zeigten die hohe Bedeutung, die Geldwäsche für kriminelle Organisationen habe.
Über 322.000 Verdachtsmeldungen
Die FIU ist eine Behörde mit Sitz in Köln, in der Datenwissenschaftler, Juristen und ehemalige Ermittler verdächtige Geldströme analysieren, um Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung zu verhindern.
Im letzten Jahr erhielt die FIU über 322.000 solcher Verdachtsmeldungen. Die Behörde hat sie überprüft und 82.000 Analyseberichte an Landeskriminalämter und Staatsanwaltschaften weitergeleitet. Diese Anzahl von Berichten hat sich im letzten Jahr mehr als verdoppelt, so wurde berichtet. Diese Zunahme wird darauf zurückgeführt, dass Meldepflichtige immer besser verstehen, was genau verdächtig und meldepflichtig ist. Dadurch werden weniger Bagatellfälle gemeldet.
Hamas und Hisbollah im Fokus
«Unsere Analyseberichte mit Hinweisen auf mögliche Geldwäsche-Aktivitäten sind für Strafverfolger oft Steilvorlagen, um Ermittlungen einzuleiten», sagte Thelesklaf. Jeden Tag würden rund 400 Analyseberichte versendet. Das wichtigste übergeordnete Ziel der FIU ist es nach eigenen Angaben, Muster und Anomalien in den Zahlungsströmen aufzudecken – und so große Netzwerke für Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung zu finden.
Thelesklaf betonte, dass im letzten Jahr insbesondere die Arbeit von Terrororganisationen wie Hamas und Hisbollah noch stärker in den Fokus gerückt sei.