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Private Krankenversicherungen vor Beitragserhöhungen

Leistungsaufwendungen stiegen, Beitragserhöhungen erwartet. Versicherungsgruppe profitierte von Nachfrage, Lebensversicherung durch Bankenkonkurrenz beeinflusst.

Patientin bei einem Hausarzt: Privatversicherte müssen in der Breite mit Beitragserhöhungen rechnen.
Foto: Bernd Weißbrod/dpa

Nach Angaben der Versicherungsgruppe Alte Leipziger Hallesche (ALH) werden Kunden privater Krankenversicherungen mit Beitragserhöhungen rechnen müssen.

„Angesichts der zuletzt deutlich gestiegenen Leistungsaufwendungen in der Branche würden in der Breite Beitragserhöhungen erwartet“, sagte das zuständige Vorstandsmitglied Wiltrud Pekarek. Bei der Halleschen Krankenversicherung stiegen die Aufwendungen für Versicherungsfälle im vergangenen Jahr um 12,3 Prozent auf 1,05 Milliarden Euro. Pekarek wies darauf hin, dass die Deutsche Bundesbank bei der gesetzlichen Krankenversicherung ohne grundlegende Reform ab 2025 deutlich steigende Zusatzbeiträge erwarte.

Starke Nachfrage nach privaten Krankenversicherungen 2023

Im letzten Jahr profitierte die Versicherungsgruppe von einer starken Nachfrage nach privaten Krankenversicherungen. Die Hallesche verzeichnete das stärkste Neugeschäft ihrer Firmengeschichte. Die Beitragseinnahmen stiegen um 8,0 Prozent auf 1,54 Milliarden Euro, wie die Versicherungsgruppe in Oberursel bekannt gab.

In der Lebensversicherung machte sich hingegen die Konkurrenz der Banken bemerkbar, die Kunden mit steigenden Zinsen für Tagesgeld und Co. anzogen. Im Vergleich zu solchen Lebensversicherungsprodukten waren Bankeinlagen attraktiver, da die Kunden nur einmalig einen Beitrag leisten mussten. Das Geschäft mit Einmalbeiträgen ging daher zurück. Die Beitragseinnahmen der Alten Leipziger Lebensversicherung betrugen insgesamt 2,88 Milliarden Euro, was leicht unter dem Vorjahresniveau von 2,97 Milliarden Euro lag.

Rekordergebnis in der Sachversicherung

Im Neugeschäft verzeichneten die Sachversicherungen der Alten Leipziger Versicherung laut Angaben ein Plus von 41,3 Prozent und erzielten das beste Ergebnis in der Geschichte des Unternehmens.

Der Umsatz der Gruppe, zu der auch die Alte Leipziger Bauspar und die Trust Investment-Gesellschaft gehören, erhöhte sich im letzten Jahr um 1,7 Prozent auf 5,32 Milliarden Euro. „Das Jahr 2023 war trotz des anspruchsvollen Umfelds sehr erfolgreich für die ALH-Gruppe“, sagte Vorstandschef Christoph Bohn.

dpa