Der Süßwarenhandel boomt mit 20,7 Milliarden Euro Umsatz. Höhere Preise und vegane Angebote treiben das Wachstum an, während Wurst auf Platz zwei zurückfällt.
Süßwaren erobern Spitzenplatz in Deutschland
Süßigkeiten sind in Deutschland so beliebt wie keine andere Lebensmittelgruppe. Laut einer Analyse des Marktforschungsunternehmens NIQ werden in diesem Jahr durchschnittlich 245 Euro pro Person für Artikel wie Schokolade, Gummibärchen oder Pralinen ausgegeben. Süßigkeiten verdrängen damit Wurst vom ersten Platz, die in den letzten Jahren das Lebensmittel-Ranking angeführt hatte und auf Ausgaben von 235 Euro pro Kopf kommt.
Laut NIQ 2024 fließen bundesweit insgesamt 20,7 Milliarden Euro in den Süßwarenhandel. Die Ausgaben sind mit 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr stärker gewachsen als die für andere Sortimente. Einzelhandelsexperte Filip Vojtech sagte, dass die höheren Verbraucherpreise, wie beispielsweise aufgrund der gestiegenen Kakaopreise, dafür verantwortlich seien. Ebenso spiele das zunehmende Angebot an veganen Süßwaren eine Rolle.
Der Grund für den Rückgang bei Wurst liegt darin, dass sich immer mehr Menschen vegetarisch, vegan oder flexitarisch ernähren oder zu Bio-Fleisch greifen, so Vojtech. Der Bereich Wurst beinhaltet Wurstwaren von der Frischetheke sowie Selbstbedienungsprodukte. Zu Süßwaren gehören laut den Marktforschern auch süße und salzige Dauerbackwaren wie Kekse und Chips.
Backwaren und Obst mit starkem Plus
Molkereiprodukte und Eier belegen den dritten Platz in der Rangliste, für die die Deutschen in diesem Jahr durchschnittlich 213 Euro ausgeben. Auf den Plätzen dahinter folgen Fleisch, Gemüse, Backwaren, Käse, Obst, Tiefkühlkost und Wein. Im Vergleich zu 2023 verzeichnen Backwaren und Obst die größten prozentualen Zuwächse in den Top 10, neben Süßigkeiten.
Die Zahlen stammen aus Umfragen und Analysen zum Einkaufsverhalten der Verbraucher. Die Berechnung beruht auf Daten, die von Januar bis Ende Juli gesammelt wurden. Der Rest des Jahres wurde auf dieser Grundlage geschätzt und extrapoliert.