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Commerzbank setzt auf Bettina Orlopp als neue Chefin

Nach dem Ausscheiden von Manfred Knof übernimmt sie das Ruder, während Michael Kotzbauer Vize-Chef wird. Die Unicredit drängt auf Klärung der Vorstandsfrage.

Die italienische Großbank Unicredit greift nach der Commerzbank (Archivbild).
Foto: Helmut Fricke/dpa

Die Commerzbank ernennt während des Übernahmekampfes mit der Unicredit eine neue Konzernspitze. Wie das Institut in Frankfurt mitteilte, soll Bettina Orlopp, bisherige Finanzvorständin und Vize-Vorstandschefin, den Chefposten übernehmen.

Mit Ausscheiden von Vorstandschef Manfred Knof werde Orlopp «zeitnah» das Ruder übernehmen, hieß es. Zugleich solle Firmenkundenvorstand Michael Kotzbauer neuer Vize-Chef der Bank werden.

Im September gab der Frankfurter Dax-Konzern überraschend bekannt, dass Vorstandschef Manfred Knof seinen bis Ende 2025 laufenden Vertrag erfüllen, aber nicht verlängern wird. Er leitet die Bank seit 2021 und hat den Umbau der Commerzbank vorangetrieben.

Klarheit in kritischer Phase 

Jedoch mit dem Einstieg der italienischen Großbank Unicredit, die nach der Commerzbank greift, drängten Großinvestoren wie die Fondsgesellschaft Deka auf eine schnelle Klärung der Vorstandsfrage. In dieser entscheidenden Phase benötigt die Commerzbank Klarheit.

Orlopp galt schon lange als heiße Kandidatin für die Nachfolge von Knof. Die 54-Jährige arbeitet seit 2014 für die Commerzbank und gehört seit 2017 dem Vorstand an. Zuvor war sie Partnerin bei der Unternehmensberatung McKinsey. Sich selbst bezeichnete die promovierte Betriebswirtin einmal als «treue Seele», da sie in ihrer Karriere erst für zwei Arbeitgeber tätig war. 

Die Unicredit hat kürzlich in großem Umfang überraschend in die Commerzbank investiert. Über Finanzinstrumente haben sich die Italiener die Möglichkeit gesichert, ihren Anteil an der Commerzbank von 9 auf 21 Prozent zu erhöhen. Dadurch würde die Unicredit mit Abstand der größte Aktionär sein – vor dem Bund, der etwa zwölf Prozent hält. Gleichzeitig hat die Unicredit die behördliche Genehmigung beantragt, ihren Anteil auf bis zu 29,9 Prozent zu erhöhen. Dadurch wird ein offizielles Übernahmeangebot für Deutschlands zweitgrößte Privatbank wahrscheinlicher.

dpa