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Evergrande: Ende an der Börse nach 15 Jahren

Chinas am höchsten verschuldeter Immobilienkonzern Evergrande wurde vom Handelsplatz in Hongkong gestrichen, nachdem die Frist für die Wiederaufnahme des Aktienhandels verstrichen war.

Evergrande war bis zu seinem Fall ein Vorzeige-Immobilienunternehmen. (Archivbild)
Foto: Ng Han Guan/AP/dpa

Nach etwa 15 Jahren endet die Börsennotierung des am höchsten verschuldeten Immobilienkonzerns Chinas, Evergrande. Der Handelsplatz in der chinesischen Sonderverwaltungsregion Hongkong hat den von der Krise geplagten Bauträger zum Handelsstart von seiner Liste gestrichen. Das Unternehmen hat die von der Börse festgelegte Frist für die Wiederaufnahme des Aktienhandels versäumt, wie es in einer Mitteilung heißt.

Der Handel mit den Papieren wurde am 29. Januar 2024 ausgesetzt, nachdem ein Gericht in Hongkong entschieden hatte, Evergrande aufgrund einer Klage ausländischer Gläubiger zu zerschlagen. Die Schulden des Unternehmens beliefen sich auf etwa 300 Milliarden US-Dollar (derzeit rund 256 Mrd. Euro).

Vom Bau-Primus zum Krisen-Symbol

Die Evergrande Group war während Chinas Bau-Boom das Vorzeige-Unternehmen. Die Branche trug rund ein Fünftel zur Wirtschaftsleistung bei. Mittlerweile gilt Evergrande als Symbol für Chinas Immobilienkrise, die seit 2021 den Wirtschaftsmotor des Landes bremst und das Konsumvertrauen in der Bevölkerung erschüttert.

Der einst führende Immobilienentwickler aus Südchina, dem auch über einige Jahre der Fußballverein Guangzhou FC gehörte, hatte im Jahr 2009 einen erfolgreichen Börsenstart und steigerte danach seinen Marktwert erheblich. Zu Spitzenzeiten verwaltete Evergrande etwa 1.300 Bauprojekte in 280 chinesischen Städten. Der CEO Hui Ka Yan wurde zeitweise zum reichsten Mann Chinas.

Peking ändert Kredit-Regeln

Im Jahr 2020 geriet das Unternehmen in Schwierigkeiten, als die Zentralregierung in Peking den Immobilienentwicklern mit neuen Regelungen die Kreditaufnahme erschwerte. Evergrande hatte daraufhin Schwierigkeiten, seine Gläubiger zu bedienen und konnte bereits bezahlte, aber noch nicht gebaute Wohnungen nicht mehr fertigstellen. Die betroffenen Immobilienbesitzer waren sehr verärgert. Die Behörden begannen, gegen Hui zu ermitteln. Im März 2024 wurde er lebenslang vom Aktienhandel in China ausgeschlossen.

dpa