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Bosch-Tochter will bis zu 400 Stellen streichen

Das Geschäft in der Autobranche schwächelt – auch beim Zulieferer Bosch. Nun sind wieder Pläne für einen Stellenabbau bekanntgeworden. Dieses Mal bei einer Tochterfirma für Software.

Die Bosch-Tochter Etas will in den nächsten Jahren bis zu 400 Jobs streichen. (Archivbild)
Foto: Bernd Weißbrod/dpa

In Anbetracht der Krise in der Automobilindustrie plant auch die auf Fahrzeugsoftware spezialisierte Tochtergesellschaft von Bosch, Etas, Stellen abzubauen. Laut einer Unternehmenssprecherin sollen in den nächsten drei Jahren weltweit bis zu 400 Stellen gestrichen werden. Die genaue Anzahl hängt von Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern ab. Es war zunächst unklar, wie viele Arbeitsplätze in Deutschland betroffen sind.

Die Sparpläne betreffen damit ungefähr jeden achten der weltweit rund 3.100 Beschäftigten. Mehr als die Hälfte davon, rund 1.650, arbeiteten Anfang Juli nach Unternehmensangaben in Deutschland. Etas hat hierzulande Standorte in Stuttgart-Feuerbach, Abstatt, Hildesheim, Bochum, Berlin und München. Zuvor hatte die «Heilbronner Stimme» über die Pläne berichtet. 

Grund für Abbaupläne: Krise in der Autobranche

Die Sprecherin nannte die Lage in der Branche als Begründung. Intelligente Fahrerassistenzsysteme würden nicht so stark nachgefragt wie erwartet. Viele solcher Projekte würden derzeit zurückgestellt. Der Stellenabbau solle sozialverträglich gestaltet werden, so die Sprecherin. Auch bei der Bosch-Tochtergesellschaft gilt eine Mitte 2023 geschlossene Vereinbarung, die betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2027 ausschließt.

Etas entwickelt Basissoftware für verschiedene Autohersteller und andere Zulieferer. Nebenbei bietet das Unternehmen auch Cybersecurity-Lösungen für Fahrzeuge an. Die 100-prozentige Tochtergesellschaft von Bosch mit Hauptsitz in Stuttgart erzielte im Jahr 2023 einen Umsatz von 499 Millionen Euro.

Seit ungefähr einem Jahr hat der Technologiekonzern wiederholt angekündigt, Stellen abzubauen. Bis Ende 2032 könnten weltweit bei Bosch mehr als 12.000 Arbeitsplätze gestrichen werden. In Deutschland sind etwa 7.000 Stellen betroffen. Der größte Teil davon betrifft die Zuliefersparte. Aber auch in anderen Bereichen wie der Werkzeugsparte sollen Stellen abgebaut werden. An verschiedenen deutschen Bosch-Standorten gab es zuletzt Proteste gegen die Abbaupläne.

Branche in der Krise

Die Autoindustrie befindet sich aufgrund der schwachen Konjunktur in einer Krise und leidet unter der geringen Nachfrage – insbesondere nach E-Autos. Volkswagen erwägt Lohnkürzungen, Werksschließungen und einen Stellenabbau. Die IG Metall mobilisiert mit Warnstreiks dagegen. Bei Ford in Deutschland sollen bis 2027 2.900 Stellen gestrichen werden. Auch die Zulieferer ZF, Continental und Schaeffler planen Tausende Stellen abzubauen.

dpa