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Branchenverband: Gold und Silber in der Krise gefragt

Allein in den ersten drei Monaten 2022 sei die Nachfrage um ein Viertel im Vergleich zum ersten Quartal 2021 gestiegen. Geht das so weiter?

Glänzendes Investment: Gold ist derzeit ausgesprochen gefragt, Silber auch.
Foto: Andreas Gebert/dpa/dpa-tmn

Krisenzeiten sind gute Zeiten für Gold und Silber: Verbraucher setzen angesichts der weiter schwelenden Pandemie, wirtschaftlicher Unsicherheit und nun auch der Unwägbarkeiten wegen des Ukraine-Kriegs stark auf die Edelmetalle in Form von Barren und Münzen.

Allein in den ersten drei Monaten dieses Jahres beobachte man eine um mindestens 25 Prozent gestiegene Nachfrage gemessen am Vorjahreszeitraum, sagte Georg Steiner, Vorsitzender des Arbeitsausschusses Edelmetallwirtschaft der Fachvereinigung Edelmetalle, am Mittwoch. «Gold gilt nun mal als Krisenanlage.» Bestimmte Produkte, etwa kleinere Stückelungen bei Münzen, seien bisweilen nicht sofort verfügbar gewesen.

Zweites Rekordjahr in Folge

Schon im vergangenen Jahr hatte die Nachfrage nach Barren und Münzen in Deutschland um 31 Prozent zugenommenen. Insgesamt seien 2021 gut 161 Tonnen Gold (Vorjahr: 157) abgesetzt worden – das zweite Rekordjahr in Folge, sagte der Geschäftsführer der Fachvereinigung mit Sitz in Pforzheim, York Tetzlaff. Dagegen standen Verkäufe von sogenanntem Papiergold, also Finanzprodukten, die sich am Goldkurs orientieren. Hier hätten Anleger eher auf Gewinnmitnahmen gesetzt und die Papiere verstärkt abgestoßen, ergänzte Steiner.

Trotz aller Unsicherheiten wage die Edelmetallindustrie eine vorsichtig positive Prognose. «Im zweiten Quartal könnten die Lockerungen der Corona-Maßnahmen zu Nachholeffekten sowohl in der technischen Industrie als auch in der Schmuckindustrie führen», sagte Steiner. Die Fachvereinigung vertritt als Bundesverband der deutschen Edelmetallindustrie mehr als 30 Unternehmen der Branche.

dpa