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Broker Trade Republic wird wertvollstes deutsches Start-up

Die Finanzplattform wird mit nun 12,5 Milliarden Euro bewertet. Die vor allem bei jungen Menschen gefragte Berliner Firma wächst schnell – und überholt nun ein anderes prominentes deutsches Start-up.

Christian Hecker, Mitgründer und Chef von Trade-Republic, kann sich über neue Investoren freuen. (Archivbild)
Foto: Christian Charisius/dpa

Nach eigenen Angaben ist der Online-Broker Trade Republic das wertvollste deutsche Start-up. Beim Verkauf von Firmenanteilen von Investoren aus der Frühphase wurde das Berliner Unternehmen mit 12,5 Milliarden Euro bewertet, wie Trade Republic mitteilte.

Gemessen an der letzten Finanzierungsrunde von 2022, bei der Trade Republic auf fünf Milliarden Euro taxiert wurde, hat sich die Bewertung damit mehr als verdoppelt. Damit überholt der Smartphone-Broker, der vor allem von jungen Menschen genutzt wird, die Münchener Rüstungsfirma Helsing, die im Sommer mit zwölf Milliarden Euro bewertet wurde.

 «In den vergangenen 18 Monaten haben wir unsere Kundenbasis auf mehr als 10 Millionen Menschen verdoppelt, die zusammen 150 Milliarden Euro Vermögen verwalten», sagte Mitgründer Christian Hecker.

In der Finanzierungsrunde erwarben bestehende Investoren, darunter der Founders Fund des US-Milliardärs Peter Thiel, Anteile von Investoren aus der Frühphase. Neue Investoren wie die US-Vermögensverwalter Fidelity und Wellington sowie Singapurs Staatsfonds GIC und die Investmentfirma Aglaé der französischen Arnault-Familie, die den Luxusgüterkonzern LVMH kontrolliert, schlossen sich ebenfalls an.

Harte Konkurrenz für etablierte Banken

Trade Republic begann im Jahr 2019 als Broker und verzeichnete wie viele andere Finanz-Start-ups während der Corona-Pandemie einen Aufschwung. Seit 2023 verfügt das Unternehmen über eine Vollbanklizenz und bietet unter anderem Bezahlkarten, Girokonten und Kinderdepots an.

Mit günstigen Gebühren für Aktienhandel, hohen Tagesgeldzinsen und kostenlosen Sparplänen für Indexfonds (ETFs) hat sich Trade Republic zu einer ernsthaften Konkurrenz für traditionelle Banken entwickelt. Dennoch wird das Unternehmen, das ausschließlich über eine App agiert und keine Filialen betreibt, immer wieder wegen Serviceproblemen kritisiert.

Das starke Wachstum von Trade Republic hat andere Banken aufgeschreckt. So wollen die Sparkassen ab Anfang 2026 mit einem einfacheren Angebot im Wertpapierhandel punkten. «Die ersten Kunden werden ab dem Jahreswechsel in der Sparkassen-App direkt Aktien und ETFs kaufen und ETF-Sparpläne mit wenigen Klicks anlegen können», sagte Ulrich Reuter, Präsident des Sparkassenverbands DSGV jüngst dem «Handelsblatt».

dpa