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Leerstand in deutschen Großstädten steigt, während Bürovermietungsmarkt schwächelt

Die Nachfrage nach modernen Büroflächen sinkt, Leerstände in Metropolen wachsen. Wirtschaftskrise bremst Unternehmen bei langfristigen Entscheidungen.

Wegen des Homeoffice-Trends stehen viele Büros in Deutschland leer (Archivbild)
Foto: Andreas Arnold/dpa

Die Leerstandsquote in Büros deutscher Großstädte steigt, obwohl einige Unternehmen ihre Mitarbeiter wieder verstärkt ins Büro zurückholen. Neben dem Trend zum Homeoffice ist auch die wirtschaftliche Flaute spürbar, wie aus einer Analyse des Immobilienspezialisten Jones Lang LaSalle (JLL) hervorgeht.

Der Bürovermietungsmarkt in den sieben Metropolen Berlin, Hamburg, München, Frankfurt, Düsseldorf, Köln und Stuttgart hat sich 2024 gegenüber dem Vorjahr leicht erholt. Dennoch blieben die Neuvermietungen mit einem Flächenumsatz von 2,7 Millionen Quadratmetern rund 30 Prozent unter dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre, berichtet JLL.

Die Leerstände in den sieben Büro-Hochburgen wuchsen demnach weiter. Das kurzfristig verfügbare Flächenangebot summiere sich inzwischen auf 6,7 Millionen Quadratmeter, was einer Leerstandsquote von 6,8 Prozent entspreche (Ende 2023: 5,8 Prozent). Büroobjekte kämen kontinuierlich auf den Markt, würden aber nicht immer gleich vermietet. Die Nachfrage der Unternehmen nach Büros «kleiner, aber feiner» bleibe: Viele suchten moderne und meist nachhaltige Flächen, ältere und unsanierte Flächen stünden vermehrt leer.

Unternehmen von der Krise verunsichert

Auch die Wirtschaftskrise bremse die Nachfrage nach Büroflächen. Die Unternehmen reagierten sensibel auf die geopolitische und wirtschaftliche Lage, sagte JLL-Experte Konstantin Kortmann. «Zugleich spiegelt sich eine allgemeine Unsicherheit darin, dass große und langfristige Entscheidungen zum Umzug und zur Expansion von vielen Firmen weiterhin aufgeschoben werden und Großanmietungen jenseits der 10.000 m² meist auf das Konto der öffentlichen Verwaltung gehen.»

Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie hat sich das Homeoffice in Deutschland etabliert, obwohl einige Unternehmen wie die Deutsche Bank oder SAP wieder mehr Präsenz von ihren Mitarbeitern verlangen. Viele Unternehmen reduzieren ihre Büroflächen. Laut einer früheren Studie des Ifo-Instituts und des Immobilienberaters Colliers dürfte der Trend zum Homeoffice den Bedarf an Büroflächen in den sieben deutschen Metropolen bis 2030 um mehr als ein Zehntel reduzieren.

dpa