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Mehr private Geldgeber für Energiewende und Infrastruktur nötig

Deutschland braucht Investoren für Wachstum, Reformen sind unumgänglich. Privates Kapital ist Schlüssel zur Modernisierung.

Wirtschaftsministerin Reiche wirbt um Investoren für den Standort Deutschland (Archivbild)
Foto: Hendrik Schmidt/dpa

Die Bundesregierung strebt danach, zusätzliche private Investoren für Energiewende und Infrastrukturprojekte zu gewinnen, um die Konjunktur anzukurbeln. Wirtschaftsministerin Katherina Reiche betonte bei einer Investorenkonferenz der staatlichen Förderbank KfW, dass Deutschland sowohl den staatlichen Impuls durch geplante Milliardenausgaben als auch Investitionen von Geldgebern weltweit benötigt, um Wachstum zu generieren.

«Der Glaube an den Standort ist da», sagte die CDU-Politikerin in Frankfurt. «Wir müssen diesen Glauben stärken, wir dürfen ihn nicht enttäuschen.» Das Investoreninteresse an Deutschland sei groß, Reformen blieben aber unumgänglich.

«Brauchen globale Kapitalmärkte für Energiewende»

Für die Modernisierung und den Ausbau der Infrastruktur im Energie- und Digitalsektor reiche staatliches Kapital «bei weitem» nicht aus, sagte KfW-Vorstandschef Stefan Wintels. «Wir müssen deutlich mehr privates Kapital – aus Deutschland und international – mobilisieren und dabei globale Kapitalmärkte für die Energiewende gewinnen.»

In den nächsten Jahren sind in Deutschland massive Investitionen in die Energiewende und die Modernisierung der Infrastruktur geplant. Deutschland strebt bis 2045 Klimaneutralität an. Die Gelder werden unter anderem in Stromnetze, Speicher und Rechenzentren investiert. Der Bund hat ein 500 Milliarden Euro schweres Sondervermögen für den Ausbau der Infrastruktur und den Klimaschutz geschaffen, um beispielsweise Straßen und Brücken zu bauen und zu renovieren.

«Privates Kapital ist der Schlüssel»

Auch der Chef der Deutschen Bank, Christian Sewing, warb um Investitionen für mehr Wachstum in Deutschland. «Privates Kapital ist der Schlüssel, um unsere Energieversorgung und unsere Infrastruktur insgesamt zu modernisieren und das Potenzial unserer Wirtschaft freizusetzen», sagte Sewing.

Auf der zweiten Konferenz der KfW treffen sich rund 50 Investoren aus der Finanz- und Energiewirtschaft sowie der Politik. Laut Angaben verwalten die Investoren, darunter die Beteiligungsgesellschaften KKR und Apollo sowie Vertreter des norwegischen Staatsfonds, ein Vermögen von mehr als zehn Billionen Euro. Der Investitionsbeauftragte von Kanzler Friedrich Merz (CDU), der frühere Commerzbank-Chef Martin Blessing, wird ebenfalls auf der Konferenz sprechen.

dpa