Die in schweres Fahrwasser geratene Meyer Werft wird vom Bund und dem Land Niedersachsen gerettet. Der Einstieg der neuen Mehrheitseigner geschieht noch vor Weihnachten.
Bund und Land steigen bei Meyer Werft ein
Der Bund und das Land Niedersachsen werden noch vor Weihnachten bei der angeschlagenen Meyer Werft als Gesellschafter einsteigen. Nachdem die kartellrechtliche Genehmigung seitens der EU-Kommission Anfang Dezember erfolgt sei, solle der Einstieg des Bundes und des Landes am 19. Dezember erfolgen, hieß es in einer Mitteilung des Bundeswirtschaftsministeriums. Bund und Land beteiligen sich zu jeweils 40 Prozent an dem Unternehmen mit Standorten in Papenburg und Rostock.
Patricia Geibel-Conrad und Christian von Lenthe sollen für den Bund in den Aufsichtsrat des Unternehmens wechseln. Geibel-Conrad ist Expertin im Finanz- und Prüfungswesen und verfügt über langjährige Erfahrung in Aufsichtsräten und Prüfungsausschüssen. Von Lenthe ist Jurist mit Erfahrung unter anderem in den Bereichen Restrukturierung und Sanierung.
Land schickt Wirtschaftsminister in den Aufsichtsrat
Gemäß dem Beschluss der Gesellschafterversammlung wird Klaus Richter als weiteres Aufsichtsratsmitglied bestellt und für den Vorsitz im Aufsichtsrat vorgeschlagen. Richter verfügt über langjährige Erfahrung in Führungspositionen bei Unternehmen wie der Diehl-Gruppe, Airbus und BMW.
Das Land Niedersachsen hatte bereits angekündigt, Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) und die Wirtschaftsjuristin Anne Deter aus dem Finanzministerium in das Gremium zu entsenden. “Über die Besetzung der Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat muss noch der Betriebsrat entscheiden”, sagte ein Sprecher der IG Metall Küste.
Im Sommer haben der Bund und das Land Niedersachsen eine milliardenschwere Rettung des finanziell schwer angeschlagenen Traditionsunternehmens vereinbart. Die Verträge, die auch einen Einstieg des Staates bei der Meyer Werft vorsehen, wurden im September unterzeichnet. Neben Anteilen an der Werft haben Bund und Land auch Bürgschaften für Kredite von 2,6 Milliarden Euro übernommen.