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400 Millionen Euro für klimafreundliche Modernisierung von Schifffahrt und Häfen

Das Geld aus dem Klima- und Transformationsfonds soll für Landstrom- und Bunkeranlagen sowie emissionsarme Wasserrouten genutzt werden, um die maritime Wirtschaft zu modernisieren.

Der Bund will 400 Millionen Euro zusätzlich in den klimaneutralen Umbau von Schifffahrt und Häfen stecken, sagt Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU).
Foto: Oliver Berg/dpa

Die Bundesregierung plant, in den kommenden vier Jahren zusätzliche 400 Millionen Euro aus dem Klima- und Transformationsfonds (KTF) für eine klimafreundliche Modernisierung von Schifffahrt und Häfen bereitzustellen, wie Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) während eines Besuchs des Duisburger Hafens bekannt gab.

Das Geld soll etwa für den Aufbau von Landstrom- und von Bunkeranlagen für alternative Treibstoffe genutzt werden und für Wasserrouten, über die emissionsarme Schiffe fahren. Auch die Verlagerung von städtischem Wirtschaftsverkehr auf Wasserstraßen soll gefördert werden. «Einzelheiten zu den Fördermöglichkeiten befinden sich in der Erarbeitung und sollen im Laufe des Jahres vorgestellt werden», berichtete das Ministerium. 

Der Koordinator der Bundesregierung für die maritime Wirtschaft und Tourismus, Christoph Ploß (CDU), erklärte, dass mit der Förderung die Mehreinnahmen des KTF durch die Einbindung des Seeverkehrs in den EU-Emissionshandel zurück in die Modernisierung der maritimen Wirtschaft fließen würden.

Regierungskoordinator: Küstenländer werden stärker unterstützt

«Die zusätzlichen Bundesmittel werden die fünf Küstenländer Hamburg, Niedersachsen, Bremen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern mit den deutschen Seehäfen deutlich stärker unterstützen als bisher», sagte Ploß weiter. Aber auch Schifffahrtsprojekte und Binnenhäfen profitierten. Dies zeige, dass für die neue Regierung Häfen und Schifffahrt eine sehr große Rolle spielten.

Der Verband Deutscher Reeder (VDR) begrüßte die Ankündigung. «Es geht nicht nur um neue Schiffe, sondern auch um die nötige Hafeninfrastruktur und die breite Verfügbarkeit bezahlbarer, grüner Kraftstoffe», sagte VDR-Präsidentin Gaby Bornheim. Deshalb sei entscheidend, dass die über den Emissionshandel eingenommenen Mittel in die maritime Wirtschaft zurückflössen. 

Seehafen-Verband: Geld rasch konkreten Projekten zuweisen

Der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) ist der Ansicht, dass es wichtig ist, dass die Mittel schnell Projekten zugewiesen werden. Diese sollen den Strukturwandel der Häfen fördern – sei es im Bereich Windenergie oder emissionsarmer Hafenbetrieb, so ZDS-Hauptgeschäftsführer Florian Keisinger.

Auch könne das Finanzierungsprogramm lediglich ein erster Schritt sein, teilte der Verband mit. Der Investitionsstau der öffentlichen Hafeninfrastruktur belaufe sich bundesweit auf rund 18 Milliarden Euro, schätzt der Verband. «Die dringend erforderliche Modernisierung dieser kritischen Infrastruktur lässt sich nur durch eine langfristig tragfähige Finanzierungsstrategie bewältigen», sagte Keisinger weiter.

dpa