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Bundesbank: Bargeld und Debit günstiger als Kreditkarten

Der Trend zum bargeldlosen Bezahlen scheint unaufhaltsam. Doch zumindest eine unbare Zahlungsmethode ist für die Konsumenten deutlich teurer. Die Bundesbank hat auch versteckte Kosten analysiert.

Zahlungen mit Bargeld sind vergleichsweise günstig. (Symbolbild)
Foto: Monika Skolimowska/dpa

Laut einer Studie der Bundesbank sind Zahlungsvorgänge mit Bargeld oder Debitkarte für Privatpersonen deutlich günstiger als mit Kreditkarte. Bei der Untersuchung wurden erstmals auch versteckte Kosten berücksichtigt, die durch die Weitergabe von Daten für die Verbraucher entstehen.

Die Studie basiert auf einer repräsentativen Umfrage aus dem Jahr 2023, bei der das Marktforschungsinstitut Forsa über 2.000 Menschen zu ihren Ausgaben bei der Verwendung von Bargeld, Debitkarte und Kreditkarte befragte.

Viele Kosten, an die keiner denkt

Neben den Datenkosten wurden auch die Gebühren für die Kontoführung, Barabhebungen am Geldautomaten, Zahlungskarten sowie der finanzielle Schaden bei Verlust oder Betrug erfasst. Es wurde auch der Zeitaufwand für das Abheben von Bargeld oder das Kontrollieren von Kontoauszügen berücksichtigt.

Laut Bundesbank belaufen sich die Kosten für die Freigabe von Daten für Kunden auf 43 bis 86 Cent pro Transaktion. Es wurden auch Rabatte aus Bonusprogrammen berücksichtigt und die Kunden wurden gefragt, wie viel sie bereit wären zu zahlen, um ihre Daten sofort nach dem Einkauf zu löschen. 42 Prozent erklärten sich bereit, dafür 50 Cent zu zahlen.

Jährliche Kosten ausgerechnet

Die Gesamtkosten pro Jahr belaufen sich im Durchschnitt auf 89,91 Euro für Bargeld, 102,59 Euro für die Debitkarte und 55,50 Euro für die Kreditkarte, die seltener verwendet wird. Dies umfasst Gebühren, finanzielle Verluste, Zeitaufwand und die Offenlegung von Daten.

Als Ergebnis ergibt sich, dass Bargeld mit 38 Cent pro Transaktion die niedrigsten Kosten verursacht. Im Vergleich zum ausgegebenen Betrag ist die sofort abzurechnende Debitkarte mit 1,49 Prozent die kostengünstigste Option, da oft auch größere Beträge bezahlt werden.

In beiden Kategorien am teuersten waren echte Kreditkarten, die in der Regel einmal monatlich abgerechnet, aber seltener eingesetzt werden. «Die Kosten von Bargeld und Debitkarte liegen aus Sicht der Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland nahe beieinander», erläutert Bundesbank-Vorstandsmitglied Burkhard Balz. 

Bargeld europaweit noch vorn 

Bargeld bleibt trotz des Trends zu digitalen Bezahlmethoden an der Ladenkasse die bevorzugte Zahlungsmethode für die Menschen im Euroraum. Der Anteil der Barzahlungen an den Transaktionen sinkt jedoch von Jahr zu Jahr: Im Jahr 2019 wurden noch 72 Prozent der Einkäufe bar abgewickelt, während es in diesem Jahr 52 Prozent sind. Gleichzeitig steigt der Anteil der Kartenzahlungen an: von 25 Prozent im Jahr 2019 über 34 Prozent im Jahr 2022 auf 39 Prozent in der aktuellen Auswertung der Europäischen Zentralbank (EZB).

dpa