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Bundesbank warnt vor wachsenden Risiken für Banken

Insgesamt stehen Deutschlands Banken gut da. Doch es gibt reichlich Risiken. Und bisweilen werden sie unterschätzt, warnt die Bundesbank.

Bundesbank: Risiken für das deutsche Finanzsystem haben sich erhöht. (Symbolbild)
Foto: Boris Roessler/dpa

Zollkonflikte, Konjunkturflaute, Kreditausfälle – die Bundesbank warnt vor wachsenden Risiken für Deutschlands Banken. «In der Gesamtschau hat sich das makrofinanzielle Umfeld im vergangenen Jahr spürbar verschlechtert, insbesondere angesichts hoher Unsicherheit und damit einhergehender Risiken», heißt es im Finanzstabilitätsbericht 2025 der Notenbank.

Die Möglichkeit, dass Kredite nicht zurückgezahlt werden, steigt aufgrund des schwachen wirtschaftlichen Umfelds seit einiger Zeit. Laut Bundesbank könnten die Risiken im Kreditgeschäft im Zusammenhang mit konjunkturellen und strukturellen Herausforderungen weiter zunehmen.

Die Bundesbank stellt fest, dass die Kapitalausstattung der deutschen Banken insgesamt solide ist. Dennoch sollte die Widerstandsfähigkeit großer Institute nicht überschätzt werden, da ihre Risiken möglicherweise in der Realität größer sind als auf dem Papier. Die Bundesbank warnt davor, dass eine positive Entwicklung der Ertragslage der Geldhäuser dazu führen könnte, dass Risiken unterschätzt werden.

Lage bei Gewerbeimmobilien bleibt fragil

Bei Gewerbeimmobilien sieht die Bundesbank zwar eine Entspannung, gibt aber keine Entwarnung: «Die Preise am deutschen Gewerbeimmobilienmarkt haben sich zuletzt stabilisiert, jedoch bleibt die Lage insgesamt fragil.» Weil wegen des Homeoffice-Trends weniger Büroflächen gebraucht werden, steht der Markt für diese Immobilien in vielen Ländern seit längerem unter Druck. Auch etliche Geschäfte stehen leer, weil Konsumenten reichlich im Internet einkaufen.

Entspannung stellt der Bericht auf dem Markt für Häuser und Wohnungen fest: «Am Wohnimmobilienmarkt zeigen sich mit wieder steigenden Preisen und Transaktionen Anzeichen einer Erholung. Die Überbewertungen auf dem deutschen Wohnimmobilienmarkt haben sich im Jahr 2024 größtenteils abgebaut.»

Risikofaktor steigende Staatsverschuldung

Es könnten neue Risiken entstehen, die die wachsenden Schuldenberge der Staaten gefährden, auch aufgrund der gewaltigen Milliardenausgaben für die Verteidigung. Obwohl Deutschland als solide angesehen wird, steigen die Schuldenquoten. In anderen Euroländern bestehen größere Probleme, die Schulden abzubauen.

Bundesbank-Vorstand Michael Theurer mahnt: «Damit die Schulden tragfähig bleiben, muss Europa ein dauerhaft stabiles Wirtschaftswachstum erzielen. Strukturreformen müssen durch glaubhafte, strikte Fiskalregeln flankiert werden.» Deutschland sei dabei «in besonderer Verantwortung als Vorbild und Stabilitätsanker der Währungsunion».

dpa