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Fairtrade-Produkte boomen in Deutschland

Der Absatz ist um fünf Prozent gestiegen, besonders Kaffee, Bananen und Kakao. Fairtrade bleibt wichtig trotz hoher Weltmarktpreise.

Wenn dieses Siegel auf einer Verpackung ist, soll der Inhalt fair produziert und gehandelt sein - so das Versprechen des Vereins Fairtrade.
Foto: Sina Schuldt/dpa

Die Nachfrage nach «Fairtrade»-Produkten ist in Deutschland zuletzt deutlich gestiegen. Der Absatz – also das Gewicht aller Produkte – habe im vergangenen Jahr insgesamt um fünf Prozent zugelegt, teilte der Verein Fairtrade Deutschland in Köln mit, der zu einem internationalen Verbund gehört und sich um den Standard kümmert. Ein so starkes Absatzplus hat es seit vier Jahren nicht mehr gegeben. 

Der Verkauf von Kaffee, Bananen und Kakao entwickelte sich im vergangenen Jahr besonders gut. Die Sichtbarkeit und Verfügbarkeit von Fairtrade-Produkten in Supermärkten, Discountern, Drogerien und anderen Verkaufspunkten habe zugenommen, hieß von dem Verein. «Fairtrade-Verkäufe entwickeln sich trotz der wirtschaftlich herausfordernden Lage sehr positiv», sagte Fairtrade-Deutschland-Vorstand Benjamin Drösel.

In Deutschland hat laut Angaben mittlerweile etwa jeder zwanzigste Kaffeepackung das Fairtrade-Siegel, während es bei Kakao ungefähr jeder fünfte ist. Im Jahr 2024 gaben Deutschlands Verbraucherinnen und Verbraucher pro Kopf laut Angaben 35 Euro für Fairtrade-Produkte aus, insgesamt waren es etwa 2,9 Milliarden Euro, was einem Anstieg von 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Der stärkere Umsatzanstieg im Vergleich zum Absatz wurde durch die Preiserhöhung verursacht.

«Aktuell sind die Weltmarktpreise für Rohstoffe wie Kaffee oder Kakao sehrhoch», sagte Fairtrade-Deutschland-Vorständin ClaudiaBrück. «Leider profitieren die Bauern nicht automatisch davon.» Die hohen Preise entstünden teilweise durch Börsenspekulation und teilweise durch Ernteverluste. «Auch in Zeiten hoher Preise bleibt Fairtrade deshalb wichtig.»

Um das Fairtrade-Siegel auf ihren Produkten anbringen zu können und dadurch einen besseren Ruf bei den Verbrauchern zu erlangen, müssen Unternehmen bestimmte Vorgaben erfüllen. Die Produkte müssen unter fairen Bedingungen hergestellt und vertrieben werden. Das Siegel zielt darauf ab, die Lebens- und Arbeitsbedingungen in den Anbauländern – wie beispielsweise in Afrika und Lateinamerika – zu verbessern. Neben Kaffee, Kakao, Bananen und Schnittblumen sind auch Baumwolle, Saft, Tee, Reis, Honig und Zucker betroffen.

dpa