Der Nahverkehr in Berlin stand seit Januar mehrfach weitgehend still – zuletzt zwei Tage am Stück. Nun könnte auf die Fahrgäste ein deutlich längerer Streik zukommen.
BVG: Tarifverhandlung ohne Ergebnis – langer Streik möglich
Die sechste Runde in den Tarifverhandlungen zwischen den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) und Verdi ist nach Unternehmensangaben ergebnislos zu Ende gegangen. Die Gewerkschaft hatte für diesen Fall eine Urabstimmung über unbefristete Streiks bei der BVG angekündigt. «Die BVG ist auch heute angetreten, gute, gemeinsame Lösungen für unsere Mitarbeitenden und das Unternehmen zu finden», teilte das Unternehmen mit. «Es ist nicht nachvollziehbar, weshalb es aufseiten von Verdi keinerlei Bewegung gibt.»
Es wurde angegeben, dass die Arbeitgeberseite bereit sei, weitere Gespräche zu führen. Der nächste Verhandlungstermin ist für den 10. April festgelegt. Es ist unklar, ob es dazu kommt. Verdi war vorerst nicht für eine Stellungnahme erreichbar.
Verdi hat die BVG seit Januar viermal lahmgelegt
Beide Parteien verhandeln seit Mitte Januar über einen neuen Tarifvertrag für etwa 16.000 Mitarbeiter. Seitdem hat Verdi den Berliner Nahverkehr viermal weitgehend lahmgelegt – zuletzt am Mittwoch und Donnerstag.
Möglicherweise müssen die Fahrgäste und das kommunale Unternehmen nun mit deutlich längeren Streiks rechnen. „Für einen unbefristeten Streik müssten in einer Urabstimmung mindestens 75 Prozent der teilnehmenden Mitglieder zustimmen.“ Es könnte noch einige Tage oder Wochen dauern, bis eine solche Abstimmung abgeschlossen ist. Ein längerer Streik könnte jedoch erst im April für die Berlinerinnen und Berliner bevorstehen. Bevor Verdi die Urabstimmung einleitet, könnte die Gewerkschaft jedoch zu weiteren Warnstreiks aufrufen.
Das Hauptproblem ist das Grundgehalt. Verdi hatte eine Forderung von monatlich 750 Euro mehr bei einer Laufzeit von zwölf Monaten in die Verhandlungen eingebracht. Das letzte Angebot der BVG betrug stufenweise 375 Euro und hatte eine Laufzeit von 24 Monaten.