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SEC-Chef Atkins will Börsengänge in den USA stärken

Atkins betont die Notwendigkeit, Börsengänge wieder attraktiv zu machen und zeigt sich offen für Kryptowährungen.

Steht der US-Börsenaufsicht SEC vor: Paul Atkins (Archivbild)
Foto: Alex Brandon/AP/dpa

Der Chef der US-Börsenaufsicht SEC, Paul Atkins, will Börsengänge in den USA stärken und Vorschriften in dem Bereich abbauen. «Es ist nicht mehr cool, an die Börse zu gehen», sagte Atkins in Frankfurt. In Anspielung an den berühmten Wahlkampfslogan von Donald Trump («Make America Great Again») betonte er: «Wir müssen Börsengänge wieder großartig machen.» Die Zahl der Aktiengesellschaften in den USA sei nur noch halb so groß wie vor 30 Jahren und das sei ein Problem. Es gehe darum, einige Komplexität und Kosten bei der Regulierung anzugehen.

Kritische Fragen nach seiner politischen Unabhängigkeit wies der Trump-Vertraute zurück. «Ich mache das nicht, weil ich muss», sagte Atkins. Der Grund, warum er den Job übernommen habe, sei die Menge an Arbeit, die er gesehen habe und die getan werden müsse. «Ich fühle mich überhaupt nicht beeinträchtigt.»

Atkins war auf Europareise. Nach einer Rede bei der Industriestaaten-Organisation OECD am Mittwoch in Paris traf er am Donnerstag in Frankfurt Geschäftsleute und Beamte zu Gesprächen über die Kapitalmärkte, ausländische Investitionen in den USA und den Kurs der Vereinigten Staaten bei Kryptowährungen. Auch mit EZB-Präsidentin Christine Lagarde traf Atkins zusammen. Vor Journalisten berichtete er, dass sie über Zusammenarbeit in Bereichen der Kapitalmärkte und über Stabilität an den Finanzmärkten gesprochen haben.

Vertrauter von Trump, offen für Kryptowährungen

US-Präsident Trump hatte im April den Finanzunternehmer als Chef der SEC vereidigt, die als mächtigste Börsenaufsicht der Welt gilt. Die Behörde ist für die Regulierung und Überwachung der Wertpapiermärkte sowie den Anlegerschutz verantwortlich. Atkins hatte seinen Vorgänger Gary Gensler abgelöst. US-Medien hatten bereits bei seiner Vereidigung spekuliert, dass Atkins einen weniger strengen Regulierungsansatz verfolgen werde als Gensler.

Die US-Regierung verfolgte lange Zeit einen restriktiven Kurs in Bezug auf Digitalwährungen und warnte vor möglichen Schäden für Anleger und einer Destabilisierung des Finanzsystems. Atkins und Trump sind beide offen für Kryptowährungen. Seit Trumps Wahl zum US-Präsidenten Anfang November befindet sich der Bitcoin im Aufwind.

dpa