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China kritisiert Politisierung des Welthandels

Zur Eröffnung der Lieferketten-Messe in China übt Peking Kritik an der internationalen Handelspolitik. Vor allem ein Land dürfte sich angesprochen fühlen.

Chinas Vize-Ministerpräsident sprach von einer zunehmenden Turbulenz in der Welt.
Foto: Johannes Neudecker/dpa

Nach der jüngsten Zolldrohung aus Washington hat China im andauernden Handelsstreit indirekt die USA kritisiert. «Gegenwärtig greifen einige Länder mit dem Argument der Risikominderung in den Markt ein, verhängen Zölle, ergreifen restriktive Maßnahmen und andere Mittel, um die sogenannte Rückkehr der verarbeitenden Industrie voranzutreiben», sagte Vize-Ministerpräsident He Lifeng zur Eröffnung der Lieferketten-Messe in Peking. 

China sei gegen die «künstliche Politisierung und Ideologisierung» von Handelsfragen, sagte He. Konkrete Länder nannte er nicht. In einem Zollkrieg gebe es keine Gewinner, betonte er jedoch. He hatte Chinas Delegationen bei den Zoll-Verhandlungen mit den USA in Genf und London angeführt. 

Seit April standen internationale Lieferketten im Mittelpunkt, nachdem China den Export von seltenen Erden stark eingeschränkt hatte und die USA außerdem Zölle gegen zahlreiche Länder angekündigt hatten. Viele Unternehmen in Deutschland befürchteten, dass ihnen die wichtigen Rohstoffe aus China ausgehen könnten.

Nvidia-Chef auf China-Besuch 

In letzter Zeit schien sich das Verhältnis zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt zu verbessern. Washington und Peking hatten sich darauf geeinigt, gegenseitige Beschränkungen aufzuheben. China hat daraufhin die Ausfuhr von seltenen Erden etwas gelockert. Im Gegenzug lassen die USA wieder wichtige Technologieprodukte nach Fernost, von denen die Volksrepublik abhängig ist.

Nvidia profitierte zuletzt auch davon. Am Vortag hatte der CEO des US-Chipprimus, Jensen Huang, in Peking erklärt, dass Nvidia grünes Licht von den US-Behörden für den Verkauf seines für China entwickelten KI-Chips erhalten werde. Huang betonte bei der Messeeröffnung, dass Künstliche Intelligenz (KI) eine neue industrielle Revolution und eine neue Wachstumsmöglichkeit für das Lieferketten-Ökosystem in China geschaffen habe.

dpa