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Chinas Marktregulierer nehmen Qualcomm ins Visier

Pekings Untersuchung verstärkt den Handelsstreit mit den USA und beeinflusst globale Lieferketten für seltene Erden.

China begründete die Untersuchung gegen Qualcomm mit dem Anti-Monopolgesetz. (Symbolbild)
Foto: Johannes Neudecker/dpa

Die Marktregulierer in China haben den US-Chipriesen Qualcomm ins Visier genommen, während Peking mit Washington im Kräftemessen liegt. Die zuständige Aufsichtsbehörde in Peking prüft die Übernahme der israelischen Halbleiterfirma Autotalks aufgrund einer potenziellen Verletzung des Anti-Monopolgesetzes. Die Behörde hat keine weiteren Angaben gemacht.

Qualcomm, deren Produkte in vielen Mobilfunkgeräten stecken, hatte im Juni mitgeteilt, die auf Kommunikation zwischen Fahrzeugen spezialisierte Firma übernommen zu haben. Pekings Untersuchung erfolgt vor dem anberaumten Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Chinas Präsident Xi Jinping am Rande des Ende Oktober beginnenden Gipfels der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (Apec) in Südkorea.

Stärkung der Verhandlungsposition?

Peking schien zuletzt im anhaltenden Handelsstreit seinen Verhandlungshebel verstärken zu wollen. Kurz vor der Ankündigung der Marktregulierer gab Chinas Transportministerium zusätzliche Hafengebühren für Handelsschiffe bekannt, die in den USA gebaut wurden, unter US-Flagge fahren oder zu mindestens 25 Prozent in US-Besitz sind. Auf diese Weise reagierte Peking auf US-Maßnahmen gegen chinesische Handelsschiffe, die ebenfalls am 14. Oktober in Kraft treten sollen.

In einem nächsten Schritt hatte Peking zuvor angekündigt, Exportkontrollen für weitere seltene Erden sowie Beschränkungen für Technologien und Fachwissen zur Gewinnung und Verarbeitung der wichtigen Rohstoffe einzuführen, die in vielen Hightech-Produkten verwendet werden. Diese Maßnahme betrifft nicht nur US-Unternehmen, sondern auch europäische Firmen.

Auswirkungen für EU-Firmen

Die neuesten Ankündigungen haben die globalen Lieferketten für seltene Erden noch komplexer gemacht und werden die Spannungen zwischen Handelspartnern erhöhen, sagte der Präsident der EU-Handelskammer in China, Jens Eskelund. Die größte Sorge für europäische Unternehmen sei derzeit, noch ausstehende Anträge für Exportlizenzen genehmigt zu bekommen.

dpa