Abgaben von 15,6 bis 62,4 Prozent sollen ab 10. September gelten, um heimische Branche zu schützen.
China verhängt Anti-Dumping-Zölle auf EU-Schweinefleisch-Importe

China hat vorübergehend vorläufige Anti-Dumping-Zölle auf bestimmte Importe von Schweinefleisch aus der Europäischen Union eingeführt. Laut dem Handelsministerium in Peking sollen die Zölle je nach Unternehmen zwischen 15,6 und 62,4 Prozent liegen und ab dem 10. September in Kraft treten.
Laut den Behörden haben europäische Hersteller Schweinefleisch und Nebenprodukte zu Dumpingpreisen nach China exportiert und dadurch der heimischen Industrie erheblichen Schaden zugefügt. Besonders betroffen waren Lieferungen aus Spanien, den Niederlanden und Dänemark. Nach Angaben der EU beliefen sich die Schweinefleischexporte nach China im letzten Jahr auf über zwei Milliarden Euro.
Die EU-Kommission für Handelspolitik hat die Zollentscheidung der Chinesen scharf kritisiert. Ein Sprecher in Brüssel sagte, dass das Vorgehen auf fragwürdigen Behauptungen und unzureichenden Beweisen beruht und daher nicht den Regeln der Welthandelsorganisation (WTO) entspricht. Es werden alle erforderlichen Maßnahmen ergriffen, um europäische Produzenten und die Industrie zu verteidigen.
Untersuchung läuft weiter bis Dezember
Die Untersuchungen begannen im Juni des letzten Jahres und wurden im Juni dieses Jahres verlängert. Beobachter betrachten das Verfahren als Reaktion auf die EU-Zölle auf chinesische Elektroautos.
Die aktuelle Entscheidung ist vorläufig. Sie kann noch vor Abschluss der Untersuchung im Dezember angepasst oder aufgehoben werden.
Auch Milchprodukte sind gefährdet
Im Juli hatte Peking bereits offizielle Zölle auf Weinbrand (Brandy) aus der EU im Handelsstreit mit Brüssel verhängt. Diese Zölle betrafen jedoch nicht Unternehmen, die zuvor Preisverpflichtungen eingegangen waren. Des Weiteren wurde im August eine laufende Anti-Subventionsuntersuchung gegen Milchprodukte aus der EU von China bis Februar 2026 verlängert.
Peking wirft Brüssel vor, internationale Regeln zu missachten, indem es die EU-Zusatzzölle auf chinesische Elektroautos verhängt hat. Die EU hat die Aufschläge mit überhöhten staatlichen Subventionen in China gerechtfertigt. Peking lehnt die Anschuldigungen ab und bezeichnet sie als Protektionismus.








