Der Schlagabtausch im Handel zwischen den USA und China ist in dieser Woche in die nächste Runde gegangen. Peking will Stärke demonstrieren. Hat nach eigenen Angaben aber auch ein Angebot gemacht.
China warnt Trump vor Handelskrieg
China ist nach den Worten seines Handelsministers bereit für den Handelsstreit mit den USA. «Zwang und Erpressung werden in China nicht funktionieren und China auch nicht einschüchtern», sagte Wang Wentao bei einer Pressekonferenz am Rande des in Peking tagenden chinesischen Volkskongresses. Die Volksrepublik sei entschlossen, ihre Interessen zu verteidigen. Wenn die USA den falschen Weg immer weiter beschreiten wollten, werde China dies bis zum Ende mitgehen, sagte Wang.
Seit dieser Woche ist ein Handelskrieg zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt im Gange. Washington hat unter US-Präsident Donald Trump die Zölle auf chinesische Waren verdoppelt. Sie betragen nun 20 Prozent. Peking hat mit der Ankündigung von Gegenzöllen auf US-Agrarprodukte und weiteren Maßnahmen gegen bestimmte Unternehmen aus den Vereinigten Staaten reagiert.
China sieht Gefahr für Stabilität
«Ein zunehmend komplexes und schwieriges äußeres Umfeld könnte China in Bereichen wie Handel, Wissenschaft und Technologie stärker beeinflussen», hieß es im Arbeitsbericht der chinesischen Regierung, den Ministerpräsident Li Qiang am Mittwoch zur Eröffnung des Volkskongresses vorstellte. Die Beschränkungen durch Zölle nehmen weiter zu und untergraben die Stabilität von Liefer- und Industrieketten, wie er feststellte.
Die wachsenden Handelszwänge könnten für die exportorientierte Wirtschaft Chinas bedeuten, dass die Ausfuhren weniger zum Wachstum beitragen. Auch andere wichtige Handelspartner Pekings wie die Europäische Union begannen im vergangenen Jahr, sich und ihre heimischen Industrien in bestimmten Branchen vor der Flut billiger chinesischer Produkte durch Zölle zu schützen. Ein Beispiel hierfür sind Elektroautos.
Wang: Beide Seiten sollten sich treffen
«Die Liste von Zöllen scheint immer länger und länger zu werden», sagte Wang. Die Maßnahmen Washingtons würden auch den Menschen in den USA und den dortigen Firmen schaden und seien ein typischer Fall, bei dem man anderen schade, ohne selbst davon zu profitieren, sagte er. Noch im Februar habe er nach eigener Aussage unter anderem dem neuen US-Handelsminister Howard Lutnick mitgeteilt, China hoffe, die Anliegen bei Treffen zu einem geeigneten Zeitpunkt besprechen zu können, und habe für Austausch der Teams beider Seiten geworben.