Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

China wirft den USA vor, Unruhe in globalen Lieferketten zu stiften

Die US-Interpretation der Exportkontrollen sei grob falsch und übertrieben. Absichtliche Missverständnisse und Beunruhigung entstünden.

Die Sprecherin von Chinas Handelsministerium äußerte sich zum Handelsstreit.
Foto: Johannes Neudecker/dpa

China beschuldigt die USA, absichtlich Unruhe zu stiften, indem sie ihre Einschätzung der Auswirkungen der Exportkontrollen Pekings auf globale Lieferketten falsch darstellen. Die Interpretation der USA sei grob falsch und übertrieben, so die Sprecherin des Handelsministeriums He Yongqian in Peking. Dadurch würden bewusst unnötige Missverständnisse und Beunruhigung verursacht.

Tags zuvor hatte der US-Handelsbeauftragte Jamieson Greer die Exportkontrollen auf seltene Erden als «Griff nach der Macht über die globale Lieferkette» bezeichnet. 

Vorwürfe aus Washington

Die Spannungen im Handelsstreit zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt hatten seit der vergangenen Woche wieder deutlich zugenommen. «Wenn einige in der chinesischen Regierung die Weltwirtschaft durch enttäuschende Maßnahmen und wirtschaftlichen Zwang bremsen wollen, wird die chinesische Wirtschaft am meisten darunter leiden», sagte US-Finanzminister Scott Bessent am Mittwoch in Washington. Es gehe hier um «China gegen die Welt».

Vorher kündigte Peking an, dass es seine Exportkontrollen auf seltene Erden erweitern möchte. Unternehmen benötigen eine Genehmigung für den Export von dann 12 der 17 für die Industrie wichtigen Metalle. Das Inkrafttreten erfolgt je nach Maßnahme im November oder Dezember.

US-Präsident Donald Trump reagierte und drohte, ab dem 1. November weitere 100 Prozent Zölle auf Importe aus China zu erheben und weitere Software-Ausfuhren in die Volksrepublik zu reglementieren. Peking konterte und drohte mögliche Gegenmaßnahmen an.

Stehen wichtige Treffen bevor? 

Kurz vor Ablauf der Frist wird Trump Chinas Präsidenten Xi Jinping in Südkorea am Rande des Ende Oktober beginnenden Gipfels der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (Apec) treffen, wie Bessent angekündigt hat. Bessent, der die USA in die vergangenen vier Verhandlungsrunden mit China geführt hatte, stellte auch ein mögliches Treffen mit Chinas Chef-Unterhändler, Ministerpräsident He Lifeng, in Aussicht.

«Wenn China ein unzuverlässiger Partner für die Welt sein will, muss sich die Welt entkoppeln», sagte Bessent. China hatte Handelspartner wie die USA oder die EU von einer solchen Entkopplung gewarnt. Laut Bessent will sich die Welt nicht von China entkoppeln, sondern lediglich ihr Risiko mindern. Die Länder sollten zusammenarbeiten, um «so schnell wie möglich» das Risiko für die Lieferketten zu verringern und sie von China weniger abhängig zu machen, forderte der Republikaner.

dpa