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Trotz US-Rückgang: Chinas Exporte wachsen stark

Chinas Exporte steigen im Juli trotz schwacher US-Nachfrage. Besonders die Ausfuhren in die EU und nach Südostasien legen deutlich zu. Wie geht es im Handelsstreit mit Washington weiter?

Trotz Handelsstreit mit den USA zeigen sich Chinas Exporte robust. Die Volksrepublik verkauft mehr in andere Staaten. (Archivbild)
Foto: Marcus Brandt/dpa

Trotz der anhaltenden globalen Handelskonflikte sind die Exporte Chinas im Juli stärker gestiegen als erwartet. Laut der chinesischen Zollbehörde erhöhten sich die Ausfuhren im Vergleich zum gleichen Monat des Vorjahres um 7,2 Prozent. Analysten hatten mit einem geringeren Wachstum gerechnet. Auch die Einfuhren stiegen mit einem Plus von 4,1 Prozent stärker als erwartet.

Das Bild variierte jedoch je nach Handelspartner: Die Exporte in die USA fielen im Vergleich zum Vorjahr um 21,7 Prozent, nachdem bereits im Juni ein starker Rückgang verzeichnet worden war. Chinesische Unternehmen konnten diesen Rückgang jedoch durch steigende Ausfuhren in andere Regionen ausgleichen: Die Lieferungen in die Europäische Union stiegen um 9,3 Prozent, die in die zehn südostasiatischen Asean-Staaten sogar um 16,6 Prozent. Die Exporte nach Deutschland stiegen um 13,1 Prozent an.

Noch keine Einigung zwischen Washington und Peking

Aktuell befinden sich die USA und China in Verhandlungen über ihren langanhaltenden Handelsstreit. Es ist unklar, ob es eine Verlängerung der aktuellen Zollpause geben wird, die am 12. August enden soll. Seit April haben die USA die Einfuhrzölle auf chinesische Waren schrittweise auf bis zu 145 Prozent erhöht. China hat darauf mit Gegenzöllen von bis zu 125 Prozent reagiert und Exportkontrollen für strategisch wichtige Rohstoffe verhängt. Im Mai haben sich beide Seiten auf eine 90-tägige Aussetzung der neuen Zölle geeinigt.

Die Ankündigung der US-Regierung, sogenannte Sekundärsanktionen gegen Länder zu verhängen, die weiterhin Handel mit Russland betreiben, führt zu zusätzlichen Spannungen.

US-Präsident Trump hat bereits angekündigt, zusätzliche Strafzölle von 25 Prozent auf Importe aus Indien zu erheben. China hat engere wirtschaftliche Beziehungen zu Russland als Indien, könnte aber vorerst verschont bleiben – auch weil gleichzeitig umfassende Zollgespräche mit Peking stattfinden. Neue Strafmaßnahmen würden dort als gezielte Provokation angesehen und die Verhandlungen belasten.

dpa