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Conti-Vorstand beschließt Abspaltung der Autozuliefersparte

Schon vor der aktuell schwachen Branchenlage hat Conti im konjunkturanfälligen Zuliefergeschäft an Autobauer immer wieder rote Zahlen geschrieben. Nun folgt nach langer Prüfung die Konsequenz.

Conti hatte schon vor der aktuell schwachen Branchenlage im konjunkturanfälligen Zuliefergeschäft an die Autobauer immer wieder rote Zahlen geschrieben. (Archivbild)
Foto: Moritz Frankenberg/dpa

Der Reifenhersteller und Autozulieferer Continental plant, seine schwächelnde Autozuliefersparte loszuwerden. Die Automotive-Sparte, die unter anderem Elektronik, Bremsen und Innenausstattung umfasst, soll über einen reinen Spin-Off an der Börse abgegeben werden, wie der Conti-Vorstand unter Leitung von Chef Nikolai Setzer beschlossen hat.

Die Hannoveraner hatten im August angekündigt, diesen Schritt zu überprüfen und den Konzern aufzuspalten. Aufsichtsrat und Hauptversammlung müssen das Vorhaben im kommenden Jahr noch genehmigen. Bis Ende 2025 soll der Spin-Off dann abgeschlossen sein.

Immer wieder rote Zahlen im Zuliefergeschäft an Autobauer 

In den vergangenen Jahren hat Conti bereits vor der aktuellen schwachen Branchenlage im konjunkturanfälligen Zuliefergeschäft an die Autobauer immer wieder rote Zahlen geschrieben. Derzeit wird ein rigoroses Sparprogramm umgesetzt, das ab dem kommenden Jahr die jährlichen Kosten um 400 Millionen Euro senken soll. Dafür streicht Conti in der Verwaltung etwa 5.400 Stellen.

Zusätzlich wird bei Forschung und Entwicklung gespart – insgesamt werden 7.150 Stellen gestrichen. Dies soll dazu führen, dass die Sparte wieder profitabel wird, um eigenständig zu agieren und für Investoren interessant zu sein.

Im Falle eines reinen Spin-Offs erhalten die Aktionäre einfach neue Aktien des abzuspaltenden Teils in ihr Depot gebucht und können anschließend entscheiden, ob sie weiterhin dabei bleiben oder ihre Anteile verkaufen. Durch ein solches Verfahren erhält der Conti-Konzern kein Geld.

Vor Jahren hatte Conti die Geschäfte um den Antriebsstrang in die Firma Vitesco ausgegliedert und per Spin-Off an die Börse gebracht. Mittlerweile sind die Regensburger unter das Dach des Auto- und Industriezulieferers Schaeffler geschlüpft.

Bis Ende 2025 soll eine «schlanke Holdingstruktur» entstehen

Von Ende September waren noch fast 96.400 Mitarbeiter in der Autozuliefersparte des Conti-Konzerns beschäftigt, von insgesamt knapp 195.000 Mitarbeitern. Dieser Konzernteil ist der größte des Dax-Konzerns, wobei das lukrative Reifengeschäft den Großteil des Gewinns ausmacht.

Die Vorstandspläne sollen im März 2025 dem Aufsichtsrat vorgelegt werden, am 25. April muss dann eine Hauptversammlung endgültig zustimmen. «Bis Ende 2025 soll eine schlanke, fokussierte Holdingstruktur entstehen», sagte Conti-Chef Setzer.

dpa