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Contitech kündigt Stellenabbau an

Die Conti-Tochter Contitech soll von 2028 an jährlich 150 Millionen Euro sparen. Dafür werden auch Stellen abgebaut. Die Gewerkschaft IGBCE beklagt die «Filetierung» eines Traditionskonzerns.

Continental will sich 2026 von Contitech trennen. (Archivbild)
Foto: Ole Spata/dpa

Der Autozulieferer Continental plant, Stellen bei seiner Kunststofftechnik-Tochter Contitech abzubauen, um die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Laut einer Unternehmensmitteilung sollen ab 2028 jährlich 150 Millionen Euro eingespart werden, vor allem in der Verwaltung. Ab dem nächsten Jahr sollen Aufgaben verlagert, Arbeitsplätze abgebaut und Prozesse angepasst werden.

«Die genaue Zahl der abzubauenden Stellen in Deutschland sowie die Art der Umsetzung hängen von der Ausgestaltung der Maßnahmen in Zusammenarbeit mit den Sozialpartnern ab», teilte Continental mit. Ein Großteil der geplanten Veränderungen entfalle auf die in Hannover ansässigen Bereiche von Contitech.

Ein Teil der betroffenen Tätigkeiten solle dabei in Länder «mit wettbewerbsfähigen Kostenstrukturen» verlagert werden. Das Unternehmen plane, die Maßnahmen «so sozialverantwortlich wie möglich» zu gestalten.

Abspaltung im kommenden Jahr geplant

Continental plant, nachdem es seine Autosparte Aumovio abgespalten hat, im nächsten Jahr auch Contitech abzustoßen. Das angestammte Reifengeschäft des Konzerns soll jedoch erhalten bleiben, was etwa ein Drittel des bisherigen Konzernumsatzes ausmacht.

Die Anpassung der Kostenstruktur sei davon aber unabhängig, sagte Philip Nelles, Mitglied des Continental-Vorstands und Leiter von Contitech: «Für unsere nachhaltige Zukunftsfähigkeit ist ein wettbewerbsfähiges Kostenniveau erforderlich, ganz gleich unter welcher Eigentümerschaft.»

IGBCE: «Wir sind es leid»

Die Gewerkschaft IGBCE sprach dagegen davon, dass die Zerschlagung des Continental-Konzerns neue Opfer fordere. «Continental präsentiert Kahlschläge mittlerweile nahezu im Monatstakt», sagte Francesco Grioli, Mitglied im geschäftsführenden IGBCE-Hauptvorstand wie auch im Conti-Aufsichtsrat.

«Wir sind es leid, immer neue Geschichten von schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen aufgetischt zu bekommen», sagte Grioli. «Was der Vorstand dabei regelmäßig unterschlägt, ist, dass ein großer Teil der Einschnitte allein auf die Filetierung und Selbstverzwergung eines Traditionskonzerns zurückzuführen ist.»

Im Januar hatte Contitech bereits Werkschließungen in vier Bundesländern angekündigt. Laut Unternehmensangaben waren rund 580 Arbeitsplätze in Bad Blankenburg (Thüringen), Stolzenau (Niedersachsen) und Moers (Nordrhein-Westfalen) sowie am Doppelstandort Frohburg und Geithain (Sachsen) betroffen. Zusätzlich sollten die Aktivitäten in Hamburg reduziert und eine Produktionslinie in Hannover an einen anderen Standort verlegt werden.

dpa