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Cyberangriff auf Bundesagentur – acht Tatverdächtige

Benutzerkonten der Bundesagentur für Arbeit werden Ziel eines Cyberangriffs. Der Plan der Kriminellen, dadurch Geld abzuzweigen, geht jedoch nicht auf.

Die Tatverdächtigen eines Cyberangriffs auf die Bundesagentur für Arbeit sind nun ermittelt. (Symbolbild)
Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Bei einem Angriff im Cyberspace auf die Bundesagentur für Arbeit (BA) sollen acht Männer versucht haben, Zahlungen auf ihre eigenen Konten umzuleiten. Die bayerischen Experten zur Bekämpfung von Cyberkriminalität haben Tatverdächtige und Zeugen in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Berlin, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein ermittelt, wie die Zentralstelle Cybercrime Bayern in Bamberg bekannt gab.

Von Ende Januar bis Mitte März planten die Verdächtigen angeblich, sich widerrechtlich in 20.000 BA-Benutzerkonten einzuloggen. In etwa 1.000 Fällen gelang es ihnen, in 150 Fällen änderten sie die Kontoverbindung so, dass Leistungen umgeleitet worden wären. Aufgrund des frühzeitigen Eingreifens der Bundesagentur blieb der Schaden gering – und betrug knapp 1.000 Euro.

Unberechtigte Logins entdeckt

Eine Angestellte eines Jobcenters in Nordrhein-Westfalen hat die Untersuchungen ins Rollen gebracht, nachdem ihr Unstimmigkeiten im Konto einer verstorbenen Kundin aufgefallen waren. Daraufhin entdeckten die Verantwortlichen der BA eine Vielzahl unberechtigter Logins und erstatteten Strafanzeige.

Die Ermittler durchsuchten am letzten Mittwoch zehn Objekte in Ludwigshafen (Rheinland-Pfalz), Mannheim (Baden-Württemberg), Berlin, Halle (Sachsen-Anhalt) und in den Kreisen Segeberg (Schleswig-Holstein) und Rhein-Pfalz (Rheinland-Pfalz).

Bei der Durchsuchung wurden nicht nur Beweismittel und Datenträger sichergestellt, sondern auch Waffen, Bargeld und Drogen, wie ein Sprecher der Zentralstelle Cybercrime mitteilte. Schon bei der ersten Begutachtung der Beweismittel wurden klare Hinweise gefunden, dass die Männer mit dem Cyberangriff auf die BA in Verbindung stehen.

Die Verdächtigen sind im Alter von 36 bis 61 Jahren. Zwei Verdächtige in Rheinland-Pfalz befinden sich in Untersuchungshaft – jedoch nicht wegen des Cyberangriffs, sondern wegen des Verdachts auf Drogenhandel.

dpa