Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Deutschlandticket: Beliebt, aber umstritten

Mehr als die Hälfte der Inhaber nutzen das Ticket seit Beginn ununterbrochen. Politischer Streit um Finanzierung und Zukunft des Angebots.

Das Ticket ermöglicht bundesweite Fahrten in Bussen und Bahnen des ÖPNV für 49 Euro pro Monat.
Foto: Boris Roessler/dpa

Mehr als die Hälfte der Besitzer des Deutschlandtickets für den öffentlichen Nahverkehr sind langjährige Nutzer, die das Ticket seit Beginn kontinuierlich besitzen. Laut Zahlen des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen, hatte ein weiteres knappes Drittel das Abonnement mindestens acht Monate lang. Etwa sieben Prozent der Besitzer nutzen das Ticket gelegentlich für einzelne Monate und kündigen es dann kurzfristig wieder.

Der VDV plant heute, detaillierte Daten zur Nutzung des 49-Euro-Abos vorzulegen, um das knapp einjährige Bestehen des Angebots zu feiern.

Das Ticket ist zum 1. Mai 2023 eingeführt worden und ermöglicht seitdem bundesweite Fahrten in Bussen und Bahnen des ÖPNV für 49 Euro pro Monat. Das Deutschlandticket gibt es als Monatsabo, das jederzeit zum Ende eines Monats gekündigt werden kann. Es habe  «maßgeblich dazu beigetragen, während der Pandemie verlorene Fahrgäste für den ÖPNV zurückzugewinnen», teilte VDV-Präsident Ingo Wortmann mit. 

Preisgarantie gibt es nur noch für dieses Jahr

Der politische Streit um die Finanzierung des Angebots ist genauso alt wie das Angebot selbst. Aufgrund des günstigeren Abos, das den Verkehrsunternehmen Einnahmen entzieht, ist eine Kompensation von Bund und Ländern erforderlich. Sie subventionieren das Abo jedes Jahr mit jeweils 1,5 Milliarden Euro. Der Bundesverkehrsminister unterstützt zwar auch eine dauerhafte Bereitstellung des Angebots. Die Finanzierungszusagen des Bundes gelten jedoch bisher nur bis einschließlich 2025. Eine Preisgarantie für Nutzerinnen und Nutzer besteht nur noch für dieses Jahr. Ab 2025 könnte der Monatspreis steigen.

Der Bund müsse sich «klar und deutlich» zu einer langfristigen Mitfinanzierung des Tickets bekennen, forderte Wortmann. «Die Finanzierungssituation der Branche spitzt sich dramatisch zu. Wir waren im ÖPNV nie weiter weg von den im Zuge der Verkehrswende politisch vereinbarten Ausbauzielen als aktuell.» 

dpa