Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Datenschutz-Sammelklage gegen Meta in Deutschland

Verbraucherschützer fordern bis zu 10.000 Euro Schadenersatz pro Person wegen angeblich illegaler Datensammlung. Was steckt hinter den Vorwürfen, und wie reagiert der US-Konzern?

Die Sammelklage richtet sich an Instagram- und Facebook-Nutzer. (Archivbild)
Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Verbraucherschützer planen, in Deutschland mit einer Sammelklage gegen den mutmaßlichen Missbrauch intimer Nutzerdaten durch den Facebook-Mutterkonzern Meta vorzugehen. Die Klage wurde am Oberlandesgericht Hamburg eingereicht, wie der österreichische Verbraucherschutzverein (VSV) als Kläger und der Hamburger Anwalt Max Baumeister in Wien mitteilten. Der US-Konzern bestreitet die Anschuldigungen.

Die Klage steht den Nutzern der Meta-Plattformen Instagram und Facebook in Deutschland offen. Der VSV fordert Schadenersatz: 5.000 Euro für volljährige und 10.000 Euro für minderjährige User. Zudem soll Meta dazu gebracht werden, Nutzerdaten zu löschen, die Datensammlung zu beenden und über seine Praktiken Auskunft zu geben.

Sorge vor Einblick in intime Lebensbereiche

Laut VSV richtet sich der Schritt gegen verborgene Meta-Programme, mit denen der US-Konzern die Aktivitäten von Nutzern auf Tausenden von Websites und Apps überwacht. Auf diese Weise erhalte Meta Einblick in intime Bereiche wie Gesundheit, Religion und Sexualität, erklärte Baumeister.

«Jeder Klick, jeder Suchbegriff, jeder Kauf wird mitgelesen und kann mit einer über 99-prozentigen Wahrscheinlichkeit einem einzelnen Nutzer zugeordnet werden», sagte der Jurist in einer Pressekonferenz. Diese Daten würden auch von Nutzern kostenpflichtiger Meta-Accounts gesammelt. «Das ganze System ist schlicht und einfach illegal», meinte Baumeister.

Meta: Vorwürfe sind unbegründet

«Wir widersprechen diesen unbegründeten Behauptungen entschieden und werden uns energisch dagegen wehren», teilte Meta auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.

In den vergangenen Jahren hat die Kanzlei des Hamburger Anwalts nach eigenen Angaben bereits viele Einzelklagen gegen Metas Datenpraktiken bei deutschen Gerichten eingereicht. Etwa die Hälfte wurde abgewiesen, während in der anderen Hälfte im Sinne der Nutzer entschieden wurde – allerdings noch nicht rechtskräftig, da Meta Berufungen eingelegt hat. Mit der Sammelklage bereiten sich der VSV und Baumeister auf einen weiteren langwierigen Rechtsstreit vor.

dpa