Aussicht auf Zinssenkungen und globale Euphorie im Technologiesektor treiben den Aktienindex auf neue Höhen. Unternehmen profitieren von günstigeren Krediten und internationalen Umsätzen.
Rekord im Dax: Höchster Stand in der Geschichte erreicht

Am Donnerstag erreichte der deutsche Aktienindex Dax einen Rekord. Durch geringfügige Gewinne stieg das Börsenbarometer im frühen Handel auf 24.698 Punkte, den höchsten Kurs seiner Geschichte. Der Aufschlag betrug zuletzt 0,3 Prozent auf 24.680 Punkte.
Die Aktienmärkte werden durch die Aussicht auf mögliche Zinssenkungen in den USA gestützt, da Aktien bei sinkenden Zinsen im Vergleich zu festverzinslichen Wertpapieren attraktiver werden. Ebenso werden Kredite günstiger, was es Unternehmen erleichtert, sich zu finanzieren.
Zinshoffnung und KI-Euphorie treiben Kurse
Bei Anlegern stieß auch positiv auf, dass sich ein Ausweg aus der politischen Krise in Frankreich abzeichnet. Die Aktienmärkte wurden von der Euphorie im US-Technologiesektor unterstützt. Der Megatrend Künstliche Intelligenz (KI) sorgt weltweit weiterhin für viel Fantasie.
Laut der Landesbank Helaba erhält der Dax Rückenwind von der Wall Street, wo der S&P 500 und der Nasdaq 100 am Vorabend weitere Rekorde aufgestellt hatten. Auch der Leitindex Nikkei in Japan hatte eine Bestmarke erreicht.
Warum Deutschlands Krise die Aktionäre nicht bremst
Der Dax-Rekord steht im krassen Gegensatz zur Wirtschaftsflaute in Deutschland. Die Investoren schauen oft nicht auf die aktuelle Situation, sondern auf zukünftige Gewinne. Außerdem sind die 40 im Dax gelisteten Unternehmen international tätig und erzielen den Großteil ihres Umsatzes im Ausland.
Der MDax, der Index der mittelgroßen deutschen Unternehmen, stieg um 0,1 Prozent auf 30.889 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verzeichnete einen Zuwachs von 0,2 Prozent.
Die Aktien von Gerresheimer fielen um elf Prozent. Der Hersteller von Verpackungen für die Pharmaindustrie senkte die Jahresziele nach einem schwachen dritten Quartal weiter. Die Aktien von Hellofresh stiegen um mehr als sieben Prozent. Die Bank UBS prognostizierte eine Verbesserung der Umsätze des Kochboxenversenders und empfahl daher den Kauf der Aktien. Siemens Energy führte im Dax mit einem Plus von 1,7 Prozent, nachdem die Analysten der RBC positive Kommentare abgegeben hatten.