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Dax fällt leicht zurück

Der deutsche Aktienmarkt wurde am Freitag von einem überraschend starken US-Arbeitsmarktbericht kaum beeinflusst. Der Dax, der bereits im frühen Handel schwächer tendierte, fiel zwar direkt nach den Daten auf sein Tagestief, erholte sich jedoch relativ schnell und konnte die Verluste im späten Handel etwas reduzieren. Letztendlich verlor der Leitindex 0,51 Prozent auf 18.557,27 Punkte und […]

Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland.
Foto: Fredrik von Erichsen/dpa

Der deutsche Aktienmarkt wurde am Freitag von einem überraschend starken US-Arbeitsmarktbericht kaum beeinflusst. Der Dax, der bereits im frühen Handel schwächer tendierte, fiel zwar direkt nach den Daten auf sein Tagestief, erholte sich jedoch relativ schnell und konnte die Verluste im späten Handel etwas reduzieren. Letztendlich verlor der Leitindex 0,51 Prozent auf 18.557,27 Punkte und verzeichnete damit einen Wochengewinn von rund 0,3 Prozent. Der MDax mit den mittelgroßen Werten schloss am Freitag 0,62 Prozent tiefer bei 26.861,07 Zählern.

Im Mai hat die US-Wirtschaft mehr Arbeitsplätze geschaffen als prognostiziert. Außerdem hat sich das Lohnwachstum deutlich beschleunigt. Jedoch stieg die Arbeitslosenquote überraschend um 0,1 Prozentpunkte auf 4,0 Prozent.

Nach Aussage von Thomas Altmann, Analyst bei QC Partners, sendet der Arbeitsmarktbericht gemischte Signale: «Diese Kombination aus überwiegend robustem Arbeitsmarkt und gleichzeitig hohem Lohnwachstum könnte die Fed noch länger von Zinssenkungen abhalten.» Sollte dieser Trend anhalten, könnten Anleger durchaus bis Dezember auf einen ersten US-Zinsschritt warten müssen, statt der bisher erwarteten Senkung im September, ergänzte der Marktexperte.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte bereits am Vortag erstmals seit 2019 die Zinsen gesenkt und damit die Erwartungen am Markt erfüllt. «Das Überraschungspotenzial war gering und somit verwundert es auch nicht, dass die Anleger den – wenn auch historischen Schritt – einer Zinssenkung vor der Federal Reserve lediglich mit einem Schulterzucken quittierten», kommentierte Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets. Konkrete Aussagen zum weiteren Zinspfad blieben aus.

Auch an den führenden europäischen Börsen gab es zum Ende der Woche Verluste. Der EuroStoxx 50, der Leitindex der Eurozone, fiel um 0,35 Prozent auf 5051,31 Punkte. Sowohl der Cac 40 in Paris als auch der FTSE 100 in London verloren jeweils etwa 0,5 Prozent. Zum Zeitpunkt des europäischen Börsenschlusses notierte der Dow Jones Industrial in den USA etwa 0,2 Prozent höher.

Nach der Zinsentscheidung der EZB gerieten die Immobilienwerte bereits unter Druck, und dieser Abwärtstrend setzte sich fort. Der Analyst von Morgan Stanley, Bart Gysens, sieht nach der Zinssenkung vorerst kaum Möglichkeiten für weitere Kursanstiege. Er hat Vonovia auf “Underweight” herabgestuft und seine Kaufempfehlung für LEG zurückgezogen. Vonovia verlor am Ende des Dax 7,2 Prozent, während LEG im MDax um 5,0 Prozent fiel. In der Folge ging es auch für Aroundtown und TAG deutlich bergab.

Die Infineon-Aktien profitierten hingegen von einem positiven Analystenkommentar und stiegen an der Dax-Spitze um 3,7 Prozent. Die französische Investmentbank Exane BNP Paribas erhöhte ihr Kursziel für den Halbleiterkonzern auf 53 Euro und sieht damit noch mehr als 40 Prozent Kurspotenzial.

Die Sorgen bei Airbus bezüglich des Auslieferungsziels nahmen zu, was zu einem Rückgang der Aktien um 2,2 Prozent führte. Im Mai hatte der weltgrößte Flugzeugbauer nur 53 Passagierjets an Kunden geliefert. Nach fünf Monaten hat das Unternehmen im Dax noch nicht einmal ein Drittel seines Jahresziels von rund 800 Maschinen erreicht.

Nach Veröffentlichung der US-Jobdaten fiel der Euro am Devisenmarkt deutlich und lag zuletzt bei 1,0804 US-Dollar. Der von der Europäischen Zentralbank (EZB) am Nachmittag festgelegte Referenzkurs betrug 1,0898 Dollar.

Die Umlaufrendite am Rentenmarkt stieg von 2,59 Prozent am Vortag auf 2,64 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,29 Prozent auf 123,83 Punkte. Der Bund-Future sank zuletzt um 0,10 Prozent auf 130,53 Zähler.

dpa