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Deutlich mehr internationale Bahnfahrten als vor Corona

Die Beliebtheit der Bahn für Fahrten über Ländergrenzen steigt deutlich. Der Konzern verkündet: Die Zahl solcher Fahrten ist um 20 Prozent gestiegen. Aber nicht alle Verbindungen laufen reibungslos.

Internationale Bahnfahrten werden beliebter (Archivbild).
Foto: Christoph Soeder/dpa

Die Deutsche Bahn (DB) hat im Vergleich zur Zeit vor Corona viele Reisende auf internationalen Reisen dazugewonnen.

Im Jahr 2023 wurden laut Angaben der Bahn in Brüssel 24 Millionen grenzüberschreitende Fahrten verzeichnet. Dies entspricht einem Anstieg von 21 Prozent im Vergleich zu 2019. Das Angebot an Sitzplätzen bei grenzüberschreitenden Fahrten hat sich durch neue Verbindungen und längere Züge im gleichen Zeitraum um 13 Prozent erhöht.

Michael Peterson, DB-Vorstand Personenfernverkehr, sagte: «Der Boom auf der Schiene hat gute Gründe: Denn von Innenstadt zu Innenstadt punktet die Bahn mit kurzen Reisezeiten und attraktiven Preisen.» Er verwies auch darauf, dass der Preis eine Frage des Buchungszeitpunktes sei. Durchschnittlich fahre ein Reisender in Deutschland im Fernverkehr 350 Kilometer und zahle im Schnitt für ein Ticket 30 Euro.

Zahl der international Reisenden wächst um rund 20 Prozent

Zwischen 2022 und 2023 stieg die Anzahl der Reisenden auf den Strecken zwischen Berlin und Amsterdam (+ 23 Prozent), Berlin und Warschau (+ 22 Prozent) sowie München und Verona (+20 Prozent) am stärksten, so die Angaben der Bahn. Noch in diesem Monat wird außerdem ein neuer Hochgeschwindigkeitszug zwischen München und Italien eingesetzt. Ab Mitte des Jahres plant die Bahn für die Strecke Frankfurt-Brüssel den Einsatz des neuen ICE 3 neo. Diese Strecke gilt als besonders störungsanfällig – mit den neuen Zügen sollen deutlich weniger Probleme auftreten.

Grundsätzlich sei die Pünktlichkeit im internationalen Fernverkehr vergleichbar mit dem DB-Fernverkehr allgemein, sagte Peterson, es gebe aber größere Unterschiede je nach Verbindung. Rund jeder dritte Fernzug der DB war im vergangenen Jahr unpünktlich. So betonte Peterson, dass die Pünktlichkeit der Verbindung nach Brüssel in der Vergangenheit viel schlechter gewesen sei, als bei nationalen Verbindungen. «Die Pünktlichkeit nach Frankreich beispielsweise ist aber viel, viel besser als im nationalen Vergleich.»

Ab Ende 2025 soll es zudem deutlich einfacher werden, internationale Fahrten zu buchen. Dann soll der sogenannte OSDM-Standard vollständig in Betrieb sein. Damit soll es möglich werden – etwa über die Bahn-App – beispielsweise eine Reise von Frankfurt nach Barcelona buchen zu können. «Wir glauben fest daran, dass es eine fantastische Zukunft wäre, in der niemand innereuropäisch mehr fliegen müsste», sagte Peterson. 

dpa