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Deutsche Bahn mit Milliardenverlust im ersten Halbjahr

Eine überalterte Infrastruktur, Extremwetter und Streiks: Das erste Halbjahr war erneut ein raues für die Deutsche Bahn. Unterm Strich steht deshalb ein milliardenschweres Minus.

Die Deutsche Bahn hat ein wirtschaftlich schweres Halbjahr hinter sich (Archivfoto).
Foto: Peter Kneffel/dpa

Streiks, Extremwetter, Baustellen und eine schwächelnde Nachfrage haben bei der Deutschen Bahn im ersten Halbjahr 2024 erneut einen Milliardenverlust verursacht. Unter dem Strich verzeichnete der bundeseigene Konzern nach Zinsen und Ertragssteuern ein Minus von 1,2 Milliarden Euro, wie die Bahn mitteilte. Im Vorjahreszeitraum lag der Verlust noch bei 71 Millionen Euro.

Das Unternehmen hat jedoch bereits im letzten Jahr viele Investitionen in die Infrastruktur getätigt. Daher erwartet es für 2024 erhebliche Rückzahlungen vom Bund. Bahnchef Richard Lutz geht davon aus, dass die Bahn zumindest operativ, also vor Zinsen und Steuern, am Ende des Jahres wieder schwarze Zahlen schreiben wird.

«Extremwetterereignisse in nie dagewesenem Ausmaß haben die ohnehinsanierungsbedürftige Schieneninfrastruktur an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit gebracht und die betriebliche und finanzielle Lage im Personen- und Güterverkehr verschärft», teilte Bahnchef Lutz mit. «Dazu kamen Streiks und Havarien wie der Rauhebergtunnel.» 

Auch die gut laufende Logistiktochter DB Schenker konnte die Verluste im ersten Halbjahr nicht kompensieren. Das zum Verkauf stehende Unternehmen erzielte einen operativen Gewinn (Ebit) von 520 Millionen Euro. Dies war jedoch etwa 100 Millionen Euro weniger als im Vorjahreszeitraum.

Auch der Konzernumsatz fiel in den ersten sechs Monaten um drei Prozent auf 22,3 Milliarden Euro. “Ein Grund für das schwache Halbjahr waren die Streiks der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer im monatelangen Tarifkonflikt”, sagte Finanzvorstand Levin Holle. “Alleine die Arbeitskämpfe haben die Bahn etwa 300 Millionen Euro gekostet.”

Immerhin konnte das Unternehmen seine hohen Schulden um etwa eine Milliarde Euro auf nunmehr 33 Milliarden Euro im Vergleich zum Jahresende reduzieren. Dies war einerseits auf den Verkauf der Auslandstochter Arriva und andererseits auf die Auszahlung eines ersten Teils einer milliardenschweren Eigenkapitalerhöhung des Bundes zurückzuführen.

dpa