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Erfreulicher Anstieg der Industrieproduktion in Deutschland

Die Produktion stieg im Juli unerwartet stark, besonders im Maschinenbau, Autoindustrie und Pharmabranche. Analysten sehen Anzeichen einer Trendwende nach oben.

Neuwagen bei Volkswagen: Die Produktion in der Autobranche legte im Juni spürbar zu. (Archivbild)
Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Ein Hoffnungsschimmer für die Industrie in Deutschland: Im Juli stieg die Produktion aufgrund kräftiger Zuwächse im Maschinenbau unerwartet stark an. Laut dem Statistischen Bundesamt in Wiesbaden erhöhte sich die Fertigung im Verarbeitenden Gewerbe um 1,3 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Dies ist der erste Anstieg seit März und übertrifft die Erwartungen der Analysten.

Laut den Statistikern ist das Produktionsplus im Juli hauptsächlich auf einen starken Anstieg um 9,5 Prozent im Maschinenbau zurückzuführen. Auch die Autoindustrie (+2,3 Prozent) und die Pharmabranche (+8,4 Prozent) verzeichneten Zuwächse, während die Energieerzeugung zurückging. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete das Statistikamt für Juli ebenfalls einen Anstieg von 1,5 Prozent.

«Langsam stabilisierende Industrieproduktion»

«Die aktuellen Daten zeichnen insgesamt eine etwas günstigere Industriekonjunktur», hieß es vom Bundeswirtschaftsministerium. Dies deute auf eine sich «langsam stabilisierende Industrieproduktion, getrieben von Schlüsselbranchen wie dem Maschinenbau und der Automobilindustrie» hin.

Des Weiteren hat sich die Produktion im Vormonat Juni als besser herausgestellt als bisher bekannt. Das Bundesamt hat die Daten deutlich nach oben korrigiert. Demnach wurde 0,1 Prozent weniger produziert, nachdem zuvor ein Rückgang um 1,9 Prozent gemeldet worden war.

Hoffen auf 2026

«Die Anzeichen für eine Trendwende nach oben mehren sich», sagte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer. «Kräftig anziehen dürfte das Bruttoinlandsprodukt im kommenden Jahr, wenn die Bundesregierung viel mehr Geld ausgeben wird und die EZB-Zinssenkungen ihre volle Wirkung entfalten.»

Analyst Jens-Oliver Niklasch von der Landesbank Baden-Württemberg verwies dagegen auf zuletzt schwache Auftragseingänge, bedingt durch die Zollpolitik der US-Regierung. Seiner Einschätzung nach dürfte die deutsche Wirtschaft in den kommenden Monaten «eher im Bereich des Nullwachstums herumdümpeln».

Mehrere Forschungsinstitute haben kürzlich ihre Prognosen für die deutsche Wirtschaft gesenkt. Sie erwarten nur ein geringes Wachstum im laufenden Jahr. Erst 2026 soll es mit den Milliarden-Ausgaben der Bundesregierung für Infrastruktur und Verteidigung deutlich aufwärts gehen.

dpa