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Deutsche sparen weniger, aber immer noch weltmeisterlich, im internationalen Vergleich vorne

Die Sparquote in Deutschland sank im ersten Halbjahr 2025 auf 10,3 Prozent. Im EU-Vergleich liegt Deutschland mit 20 Prozent deutlich über dem Durchschnitt.

Viele Menschen in Deutschland sparen regelmäßig. (Symbolbild)
Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

Die Deutschen sparen weiterhin fast wie Weltmeister, aber sie legen nicht mehr so viel Geld beiseite wie im Vorjahr. In der ersten Hälfte des Jahres 2025 betrug die Sparquote der privaten Haushalte in Deutschland 10,3 Prozent – das bedeutet, dass im Durchschnitt 10,30 Euro von jedem verfügbaren Einkommen zurückgelegt wurden. Das Statistische Bundesamt hat errechnet, dass dies monatlich einem Betrag von durchschnittlich knapp 270 Euro pro Einwohner entspricht.

In den ersten sechs Monaten 2024 war die Sparquote mit 11,1 Prozent jedoch noch höher. Trotzdem entspricht die aktuelle Sparquote langfristig ungefähr dem durchschnittlichen Niveau seit 2000, wie die Wiesbadener Statistiker feststellen. Viele Befragte geben in Umfragen an, dass sie derzeit entweder gar nicht oder weniger sparen, da die Kosten für tägliche Ausgaben wie Lebensmittel gestiegen sind.

Rekord-Sparquote in Corona-Zeiten 

In der Langfristbetrachtung werden die Jahre 2020 und 2021 von den Statistikern ausgeschlossen: Während der Corona-Pandemie hatten viele Menschen mehr Geld übrig als in normalen Zeiten, da zum Beispiel Urlaubsreisen ausfielen und Freizeiteinrichtungen zeitweise geschlossen waren. Dies führte zu Rekordwerten bei der Sparquote: Nach den neuesten Berechnungen betrug sie im Jahr 2020 16,0 Prozent, ein Jahr später 14,2 Prozent. Im Vergleich dazu lag die Sparquote in Deutschland im Gesamtjahr 2024 bei 11,2 Prozent.

Nur in wenigen Ländern sind Sparer noch eifriger

Die Deutschen liegen im internationalen Vergleich weit vorn, wenn es um ihren Spareifer geht. Im Jahr 2024 betrug die Bruttosparquote der privaten Haushalte in Deutschland 20 Prozent, gemessen vor Abzug von Abschreibungen beispielsweise auf Wohneigentum.

Deutschland liegt deutlich über dem EU-Durchschnitt von 14,6 Prozent. Laut Eurostat sparten die privaten Haushalte in Frankreich im Jahr 2024 brutto 17,9 Prozent ihres verfügbaren Einkommens, in Österreich waren es 17,3 Prozent, in den Niederlanden 16,8 Prozent und in Italien 11,9 Prozent.

Die Sparer waren nur in wenigen Ländern im vergangenen Jahr noch eifriger als in Deutschland. Die Schweiz hatte eine Bruttosparquote von 26,1 Prozent. In den USA betrug die Sparquote 10,8 Prozent.

In anderen Ländern machen Anleger mehr aus ihrem Geld

Die Deutschen legen ihr Geld traditionell auf Tagesgeldkonten an, die oft niedrig verzinst sind. Abhängig von der Inflationsrate kann das Geld dort sogar an Kaufkraft verlieren. Im Gegensatz dazu investieren viele Anleger in den USA mehr in Aktienmärkte, wie Analysen zeigen.

dpa